Ich gebe zu ich bin nicht gerade die Yoga-Expertin. Aber immerhin mache ich jede Woche eine Stunde Yoga mit meinem (weltbesten 🙂  ) Yogalehrer Chris. Von ihm habe ich gelernt, was beim Yoga wichtig ist. Wie man richtig atmet (ja, es gibt unterschiedliche Arten durch die Nase zu atmen), dass man jede Yoga-Übung behutsam aufbauen muss, um Überbelastungen zu vermeiden (nein, man kann nicht gleich auf dem Kopf stehen) und wie man die richtige Balance zwischen den fordernden Kräftigungs-Asanas (so heißen die Yogapositionen) und den Erholungsphasen findet. Kurzum ich weiß nach eineinhalb Jahren Yogatraining wie ich meine Energie zum Fließen bringe. Und noch eines weiß ich: dass man sich nach einer Yogastunde definitiv besser fühlen sollte als vorher.

Derzeit sitze ich wie Millionen anderer Urlauber auf einer Insel fest und warte darauf endlich nach Hause fliegen zu können. Das erfordert Geduld und ein gutes Stück innere Ruhe. Daher beschließe ich die vom Hotel angebotene Yogastunde mitzumachen. Immerhin befinde ich mich mitten im indischen Ozean, quasi schon fast in der Wiege des Yoga. Der Flow ist damit schon garantiert, dachte ich mir. Leider weit gefehlt. Nach einer Stunde ärgere ich mich, dass ich den Kurs nicht vorzeitig verlassen habe. Denn diesmal fühle ich mich eindeutig schlechter als vorher.

Unsere  Yogalehrerin XY (vorgestellt hat sie sich nicht) spricht lieber französisch, ungeachtet der Tatsache, dass die Hälfte der Anwesenden sie nicht versteht. Englisch kann sie auch, will sie aber nicht. Sie geht auch irgendwie davon aus, dass alle wissen, wie man richtig atmet, da sie darüber kaum Worte verliert. Nun folgt ein Herunterspulen von verschiedenen Positionen ohne jeglichen Aufbau. Schulterstand (das ist so eine Art „Kerze“), Brücke und sogar einen Kopfstand (den bringe ich heute noch nicht richtig hin) fordert sie von ihren Teilnehmern, die zumindest zur Hälfte Yoga-Neulinge sind. Dass sich in dieser Stunde niemand ernsthaft verletzt hat, grenzt an ein Wunder. Als sie bei der Schlusstrance auch nach fünfmaligem Anlauf nicht die richtige Musiktaste findet, war ich kurz davor den Raum genervt zu verlassen. Dazu bin ich allerdings zu anständig. Also bleibe ich liegen und versuche allein meine innere Ruhe zu finden. Gott sei Dank ist mir das nicht gelungen, denn sonst würde ich wohl heute noch da liegen. Denn plötzlich  war die Yoga-Stunde beendet. Kein „Wiederankommen“ oder „Aufwecken der Gliedmaßen“, ganz zu schweigen davon, dass man nach so einer Trance sehr behutsam, möglichst über die Seite aufsitzen sollte. Wahrscheinlich wäre mir sogar entgangen, dass sich unsere Lehrerin schon beim Einpacken Ihrer Musik-CDs befindet und den Raum verlässt.

Jedem Yoga Einsteiger ist spätestens jetzt die Lust auf dieses  Training vergangen. Schade, denn Yoga kann mehr. Es hilft uns unsere Wahrnehmung zu stärken, unsere Balance und unseren Platz im Leben zu finden und ist darüber hinaus ein tolles Training für den Körper. Meine Yoga-Stunde ist mir inzwischen „heilig“.

Darauf solltet Ihr bei einer Yoga-Stunde auf jeden Fall achten:

  • Stellt sich der Yogalehrer (oder natürlich die Yogalehrerin) persönlich vor?
  • Erkundigt er sich nach Neueinsteigern und Vorkenntnissen der Teilnehmer?
  • Erklärt er die richtige Atmung (i.d.R. immer durch die Nase)?
  • Ist er gut verständlich? Sind die Erklärungen nachvollziehbar?
  • Hat die Stunde eine Struktur? (z.B. Aufwärmen / Mobilisieren, Hauptteil mit Kräftigung und Dehnungsübungen, Schlussentspannung)
  • Achtet er auf die korrekte Übungsausführung und korrigiert er die Teilnehmer?
  • Werden die Übungen gut aufgebaut und eingeleitet?
  • Vermittelt er oder sie selbst ein Gefühl der inneren Ruhe und Gelassenheit?

Letzten Endes entscheidet natürlich immer die richtige Wellenlänge. Nicht jeder kann mit jedem und das ist auch gut so. Mindestanforderungen sollten aber immer erfüllt sein. Daher schreibe ich jetzt meinen Feedback-Zettel ans Hotel. Vielleicht komme ich ja mal wieder, wer weiß.

Meine Belohnung: eine Dusche in der Natur....

Meine Belohnung: eine Dusche in der Natur….

 

 

Abenteuer statt Liegestuhl ist heute angesagt. Wir entscheiden uns für eine Canyoningtour. Und nachdem Aktivurlaub jede Menge mit gesundem Lifestyle zu tun hat, auch für meinen Blog einen Beitrag wert. Nach einer Stunde Taxifahrt in die mauritianische Pampa fragt uns der Taxifahrer nach der Nummer unseres Guides. Nummer? Haben wir keine. Alles organisiert. Ratlosigkeit macht sich breit – bei uns und beim Taxler. Geht ja schon gut los, unser Abenteuer. Doch nach einigen Telefonaten wissen wir, dass Olivier um 13 Uhr auf uns wartet. Na bitte, geht doch.

 

 

 

Abseilen von 45 Meter

Abseilen von 45 Meter

 

 

Eine Viertelstunde später werden wir eingewiesen in die Welt der Karabiner, Seile, Gurte und was man sonst noch so alles wissen muss, um sich wagemutig in einem Wasserfall abzuseilen. Olivier versorgt uns noch mit ein paar Riegeln (Mittagessen musste heute leider ausfallen) und schon geht’s los. Dachten wir zumindest. Vorher zerfressen tausende Moskitos noch schnell unsere Beine (Anfängerfehler: kein Autan….). Olivier meint, dass es morgens nicht so schlimm sei. Schwacher Trost. Wir können es nicht erwarten dem Startplatz zu entfliehen. Das erleichtert den ersten Abstieg. Wir seilen uns von 15 Metern ab. Gut, geht ja noch und wenigstens kühlt der Wasserfall unsere zerschundenen Beine.

 

 

Canyoning-Guide Olivier

Canyoning-Guide Olivier

 

Weiter geht’s wandernd, schwimmend und kletternd durch die Tamarin Falls. Bald wartet das erste Highlight: Abseilen von 45 Meter Höhe. Wie war das noch mit dem richtigen Sichern? Stimmt mein Knoten auch wirklich? Irgendwie kommen mir Zweifel, ob Olivier weiß, dass wir blutige Anfänger sind (und nicht einmal schwindelfrei). Der erste Schritt ist der schwierigste. Loslassen war noch nie meine Stärke. Nach den ersten Herzklopfern fängt es an richtig Spaß zu machen und ich lande viel zu früh auf mehr oder weniger sicherem Terrain. Nach einer Dusche unter dem Wasserfall und einem 9 Meter Sprung machen wir erst mal Pause. Wir erfahren, dass Olivier früher Steward war und eine vierjährige Tochter hat. Das beruhigt, da kann man schließlich von einem gewissen Verantwortungsbewusstsein ausgehen…

 

 

 

Moskitoplage

Moskitoplage

Viel zu früh ist unsere Tour zu Ende. Allerdings wartet noch ein 20-minütiger und ziemlich steiler Aufstieg durch den feuchten Dschungel auf uns. Jetzt weiß ich wofür ich trainiere. Oben angekommen, zeigt Olivier uns eine heimische Pflanze, deren Blattgrün gegen die Stiche helfen soll. Und tatsächlich, bis zum Abend sind fast alle Stiche verschwunden. Die Erinnerung daran bleibt – an die Stiche und an einen fantastischen Nachmittag, den ich um nichts auf der Welt gegen den Liegestuhl tauschen möchte.

Übrigens: Olivier kann ich auf jeden Fall als Guide empfehlen. Allerdings würde ich in Zukunft die Tagestour wählen. Die startet nämlich um 8 Uhr früh – ohne Moskitos. (Kontakt: Olivier Bourquin, Otèlair, www.otelair.com)

 

 

Trinken ist wichtig!

Trinken ist wichtig!

O.k. ich geb’s zu: ich bin grad auf Urlaub. Mit meinen Verwandten, Familienausflug sozusagen. Situation gestern Morgen am Frühstückstisch: „Puh, so viele Sachen… Also normalerweise esse ich ja kaum etwas in der Früh…. Du, kannst Du mir mal die Schokosoße für’s Pancake rübergeben? Und so ein Croissant muss ich auch noch probieren…“ Ich: Schweigen. Zugegeben es ist eine Berufskrankheit, dass man in diesen Situationen gern seinen Senf dazu gibt, aber ich reiße mich zusammen, lade mir meinen Früchteteller auf (hier sehr lecker…) und bestelle mir zwei Eier.

Ein paar Stunden später. Ich bestehe auf ein leichtes Mittagessen, da mein Blutzucker sonst in den Keller wandert und spätestens am Nachmittag die Heißhungerattacke droht. „Also normalerweise essen wir ja nichts zu Mittag, aber etwas Kleines können wir ja bestellen…“ heißt es. Gut, ich nehme einen Palmherzensalat (politisch leider völlig unkorrekt, wie ich inzwischen weiß. Ich versprech’s das war mein letzter…). Die anderen bestellen Caesar’s Salad. Auch gut. Der Unterschied: auch das leckere Baguette schmeckt den anderen dazu gut (ungeachtet der Tatsache, dass im Salat ja sowieso schon Croutons drin sind…)

Wieder ein paar Stunden später. „Duuuu, ich wollte Dich mal was fragen. Wegen meinem Gewicht und so. Also wir sind ja wirklich total aktiv, aber trotzdem habe ich immer wieder Probleme mit der Figur. Kannst Du mir mal paar Übungen zeigen?“ Ich: wieder Schweigen. Zumindest kurz. Dann erzähle ich etwas über die Notwendigkeit von Kraft- UND Ausdauertraining und zeige wie man einen Dipp (nein, das ist in dem Fall keine Soße, sondern eine Übung für die Arme) effektiv ausführt. Soll ich anfangen über die Ernährung zu reden. Nein, nicht jetzt. Es ist doch Urlaub…

Doch jetzt muss es raus. Leute, ganz ehrlich. Es gibt nahezu keine Situation bei der es nicht möglich ist, Genuss und Gesundheit auf einen Nenner zu bringen. Schon gleich gar nicht im Urlaub im Süden. Nirgendwo sonst bekommt man frischere und wohlschmeckendere Früchte serviert (die nicht schon Tausende Kilometer im Fruchtfleisch haben und damit auch für Umweltbewusste bedenkenlos zu genießen sind). Nirgendwo sonst hat sich der Fisch zwei Stunden vorher noch im Wasser vergnügt und wird noch dazu auf leichte Art zubereitet. Sogar Gemüse und Salat schmecken besser als daheim. Dafür lasse ich mir den „Kalorienplatz“ nicht von nutzlosem Weißbrot und Nutella wegnehmen. Ich bin ziemlich sicher, dass sich dieser Urlaub figurtechnisch sogar positiv auswirken wird. (Außer der ein oder andere Cocktail macht  mir einen Strich durch die Rechnung…).

Also noch mal mein Tipp für alle:

  • Schlank wird man nur, indem man regelmäßig etwas isst. Nicht zu oft, drei Mahlzeiten am Tag genügen.
  • Es kommt nicht darauf an wie viel man isst, sondern was und wann man isst.
  • Man muss nicht immer das volle Programm fahren. Wer sich a la Epikur (das war der genussorientierte Philosoph) seine Highlights setzt und diese bewusst genießt, der hat mehr vom Leben.
  • Heute ist das bessere Morgen. Fast jede Mahlzeit eignet sich zu Schlankschlemmen. Warum nicht gleich damit anfangen? Auch, oder gerade weil Urlaub ist.

Übrigens: ich mag meine Verwandtschaft sehr und wir haben viel Spaß. Und morgen gehen wir sogar gemeinsam in den Fitnessraum… 😉

Endspurt. Nur noch wenige Stunden bis zum nächsten Schlemmermarathon. Nachdem wir in der Fastenzeit endlich den letzten Weihnachtsspeck losgeworden sind (wirklich??), geht es in die nächste Runde: Osterkitz, Osterschinken, Osterpinzen, Osterstriezel, Osterlamm und natürlich Ostereier ohne Ende: aus Schoko, aus Nougat oder ganz natur… schlicht und einfach ein Angriff auf die Figur. Ganz so schlimm wie zu Weihnachten ist es zwar nicht, dazu ist die Osterzeit zu überschaubar. Trotzdem: ein paar Tipps, wie man ohne größeres Gewichtschaos durch die nächsten Tage kommt, schaden nie:

Die richtige Einstellung macht’s
Muss man wirklich „alles“ mitnehmen, ohne genügt es für den ungetrübten Osterspaß sich ein paar Highlights zu setzen? Überlegt Euch, was Euch besonders wichtig ist und genießt diese kleinen Sünden bewusst. Dafür bei anderen Dingen Abstriche machen. Wer sich ein paar Schokoeier gönnt, lässt dafür das Milchbrot mit Butter weg. Insgesamt gilt das Motto: das Beste aus der Situation machen.

Beilagen bewusst auswählen
Wer zum Osterkitz konsequent bei einer Gemüsebeilage (z.B. Fisolen oder Zuckerschoten) bleibt, kann sich entspannt zurücklegen und das zarte Fleisch genießen. Der Figurkiller Kartoffelgratin bleibt dafür auf dem Teller (noch besser: in der Küche oder auf dem Teller des Tischnachbarn).
Gleiches gilt natürlich für den Genuss von Osterschinken, o.ä.

Eierpecken erlaubt
Grünes Licht für’s Ei (siehe hierzu auch den letzten Artikel). Wer nicht gerade ein unzerstörbares Kampfei ins Rennen geschickt hat, sieht sich allerdings am Ende des Tages mit einer mehr oder weniger großen Anzahl an halbzerstörten und damit zu verzehrenden Eiern konfrontiert. Kurzfristig auch kein Problem. In der nächsten Woche sollten Eier aber vom Speiseplan für ein paar Tage gestrichen werden. Tipp: immer etwas grünes dazu essen (z.B. Kresse, etc.)

Übersäuerung vorbeugen
Übersäuerung entsteht oft durch zu viel Eiweiß. Wem es nach den Osterfeiertagen sauer aufstößt, sollte eine Basenkur in Erwägung ziehen. Viel Obst und Gemüse, viel stilles (!) Mineralwasser und eine Basenmineralmischung hilft schon im Vorfeld.

Dunkle Schokohasen gewinnen das Rennen
Kein großes Geheimnis mehr: wer 70% Schokolade bevorzugt ist eindeutig im Figur- und Gesundheitsvorteil. Inzwischen gibt’s die auch als Hasen und Eier. Praktisch.

Hinterher: Entschlacken ist angesagt
Wenn die Waage trotz aller Tricks ein Kilo mehr anzeigt, hilft nach den Feiertagen ein Entschlackungstag. Den ganzen Tag nur Obst und Gemüse fettlos zubereitet. Auch die berühmte Kohlsuppe leistet jetzt wertvolle Dienste.

Viel Spaß und frohe Ostern!