Zutaten für 2 Personen:

  • 150 g Bulgur
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1/2 Aubergine (Melanzani)
  • 1/2 Zucchini
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 200 g Cocktailtomaten
  • etwas Olivenöl
  • etwas Petersilie oder Basilikum
  • 4 EL Sauerrahm
  • 4 EL Ricotta
  • optional schwarze Oliven

Zubereitung:

Bulgur nach Anleitung kochen. Knoblauchzehen hacken, Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, Aubergine und Zucchini würfeln, Cocktailtomaten halbieren, Basilikum oder Petersilie grob hacken.

Knoblauchzehen zusammen mit dem Olivenöl und dem Tomatenmark sanft anbraten. Zucchini- und Auberginenwürfel dazugeben und immer wieder gut umrühren. Bulgur zufügen und ebenfalls leicht anbraten lassen. Der Bulgur sollte eine schöne rötliche Farbe annehmen. Frühlingszwiebeln und Cocktailtomaten und auf Wunsch Oliven zufügen und bei reduzierter Hitze gut durchziehen lassen. Salzen und Pfeffern und Kräuter unterheben.

Ricotta und Sauerrahm vermischen. Nach dem Anrichten einen großen Klecks auf dem Bulgursalat verteilen und mit Kräutern garnieren.

Gewürztipp:

Verfeinern lässt sich der Bulgursalat mit der Gewürzmischung „PURE Toskana“ (mit getrockneten Tomaten und mediterranen Kräutern). Einfach während des Garprozess unterrühren!

Derzeit genieße ich jeden Tag eine Umeboshi Pflaume. Genau genommen kann man nicht wirklich von genießen sprechen, denn so richtig gut schmeckt sie natürlich nicht. Eigentlich schmeckt sie sogar ziemlich gruselig, vor allem wenn man das erste Mal reinbeißt. Und genau genommen ist es gar keine Pflaume (auch wenn sie als solches bekannt ist), sondern eine spezielle Aprikosenart, die über mehrere Monate in Salz und Shisoblättern eingelegt wurde.

Trotzdem bin ich fast süchtig danach und muss mich zusammenreißen es bei einer pro Tag zu belassen. Mehr sollte man nämlich gar nicht zu sich nehmen. (Warum weiß ich eigentlich selbst nicht so genau, werde der Sache aber noch nachgehen.*) Der Grund dafür ist ganz einfach. Sie tut mir nämlich verdammt gut. Ich leide seit einigen Jahren an Magenproblemen, die ich nur mit größter Mühe in den Griff bekomme. Seit ich Umeboshi entdeckt habe, geht’s wesentlich besser.

„Der blaue Diamant“

Kennengelernt habe ich Umeboshi durch meinen Zen-Meister Hinnerk Polenski.

Die fermentierte Aprikose ist nämlich aus der japanischen Klosterküche nicht mehr wegzudenken und dort fixer Bestandteil einer jeden Mahlzeit. In Japan wird sie auch „blauer Diamant“ genannt und ist wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile hochgeschätzt. Die Mönche profitieren vor allem von der verdauungsfördernden Wirkung. Die Umeboshi wirkt sich nämlich anregend auf die Peristaltik aus. Das sind die natürlichen Bewegungen des Darms. Mönche sitzen nämlich den ganzen Tag viele Stunden in Meditation, bewegen sich wenig und haben deshalb auch eine träge Darmtätigkeit.

YIN und YANG in perfekter Harmonie

Die gesundheitlichen Vorteile sind auf ein perfektes Yin Yang Verhältnis zurückzuführen. Umeboshi gilt daher als höchst ausgleichendes Lebensmittel und wird traditionell zu medizinischen Zwecken eingeführt. Auch bei Erkältungen soll sie aufgrund ihrer antiseptischen Wirkung helfen. Hier konnte ich allerdings noch keine Erfahrungswerte sammeln.

„Wenn Du Wasser trinken willst, nimm Umeboshi, dann wird Dein Durst aufhören“. (jap. Sprichwort)

Fakt sind die alkalischen Eigenschaften. Wenn der PH-Wert also mal ins Wackeln kommt und wir vor einem Übersäuerungsproblem stehen oder einfach unseren Säure-Basen-Haushalt stabilisieren wollen, ist die basische Umeboshi das Mittel der Wahl. Dafür verantwortlich sind eine Reihe von Mineralstoffen, die in der salzigen Frucht stecken, allen an voran Kalium, Kalzium, Eisen, Phosphor und Mangan. Angeblich können 10g Umeboshi die säurebildende Wirkung von 100g Zucker neutralisieren. Das heißt nach dem Kuchen zieht man sich gleich eine Umeboshi rein. (Damit vergeht die Lust auf ein weiteres Stück Kuchen sowieso…).

Wunderwaffe Umeboshi?

Darüber hinaus kann die kleine Salz-Aprikose noch einiges mehr. Sie wirkt als Antioxidans (Anti-Aging), fördert die Entgiftung und hilft wohl sogar bei Müdigkeit. Immerhin sagen das die aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen. Und die überschlagen sich wohl derzeit geradezu, denn jeder will die schon lang bekannten positiven Eigenschaften der Umeboshi bewiesen haben.

Making-of vom Dreh der schrägsten Basenlieferanten

Ich halte mich hier an den Grundsatz: Wenn was hilft, ist es mir egal wie viele Studien das bestätigen. Und was mir hilft, entscheidet mein Körper. Und der mag derzeit definitiv mehr von der salzigen Frucht.

Wo bekomme ich sie?

Umeboshi bekommt man im Bio-Supermarkt oder im Naturkostladen, meistens in der Japan-Ecke. Sie steht nicht im Kühlregal und muss auch erst nach dem Öffnen der Packung gekühlt werden. Entweder man genießt sie pur oder in Kombination mit Reis- oder Reisbällchen. Man kann aus Umeboshi auch eine Paste zum Würzen und Verfeinern herstellen.

Noch mehr basische Lebensmittel?

Umeboshi hat mit auf die Idee gebracht ein Video zu den schrägsten basischen Lebensmitteln zu drehen. Denn von solchen Superfoods, die gut für Magen und Säure-Basen-Haushalt sind, gibt’s tatsächlich noch mehr!

 

*Ich könnte mir vorstellen, dass diese Empfehlen daher kommt, weil die unreif geerntete Frucht sogar toxische Eigenschaften hat, die wohl erst durch den Fermentierungsprozess wieder ausgeglichen wird.

Hier geht’s weiter mit meinem Themenschwerpunkt Übersäuerung. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was tun bei Übersäuerung? Die Sache ist im Grunde denkbar einfach. Auf der einen Seite geht es darum die Säurebildung einzuschränken und eine basenbildende Ernährungsweise zu forcieren. Da es ziemlich wahrscheinlich ist an einem Säureüberschuss zu leiden und nicht umgekehrt, kann das ab sofort passieren. Gleich bei der nächsten Mahlzeit.

 

Schritt 1: ph-Wert messen

Wer  schwarz auf weiß wissen möchte, ob eine Übersäuerung vorliegt, holt sich aus der Apotheke ph-Teststreifen und misst den Urin. Die Messung macht man an drei aufeinanderfolgenden Tagen, jeweils viermal am Tag:

  • Morgen nach dem Aufstehen,
  • jeweils eine Stunde vor und nach dem Mittagessen,
  • am Abend vor dem Zubettgehen.

Der ph-Wert unterliegt während des Tages nämlich Schwankungen und das ist gut so. Wer immer den gleichen Wert misst, sollte stutzig werden und der Sache nachgehen, denn dann kann sogar schon ein hoher Grad an Übersäuerung erreicht sein. In diesem Fall wäre quasi schon nichts mehr „im Fluss“, weil zu viele Säureablagerungen das System belasten. Der normale Verlauf des Ph-Werts im Urin sieht so aus: morgens nach dem Aufstehen ist der ph-Wert eher im sauren Bereich, während des Vormittags steigt der Ph-Wert an und erreicht Werte bis zu 8, um kurz vor dem Mittagessen wieder abzusinken (in etwa in einen neutralen Bereich), am frühen Nachmittag erreicht er mit Werten bis zu 8,5 seinen Höhepunkt, sinkt schließlich wieder ab um gegen Abend wieder in den sauren Bereich zu fallen.

 

Schritt 2: Säurebildende Lebensmittel einschränken

Man unterscheidet hier grob zwischen Säure-Erzeugern (hier entstehen die Säuren im Zuge des Stoffwechsel) und Säure-Lieferanten (Lebensmittel mit sauren Elementen, wie Schwefel, Phosphor, Chlor, Jod oder Fluor). Egal, warum es zur Säurebildung kommt, bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten, wenn man Übersäuerung verhindern oder entgegenwirken will:

Fertigfutter sollte der Vergangenheit angehören, Zucker und Weißmehl drastisch eingeschränkt, Alkohol und Koffein reduziert werden. Herkömmliche Nudeln oder Reis sollte man gegen hochwertige Kohlenhydratlieferanten wie Quinoa oder Bulgur tauschen. Außerdem empfiehlt es sich pro Mahlzeit nur ein oder zwei Eiweißsorten miteinander zu kombinieren. Vor allem bei Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten sollte man verstärkt auf Bio-Produkte setzen, da hier die Säurebildung definitiv wesentlich geringer ausfällt als bei konventioneller Produktion. Lebensmittel, die reich an Arachidonsäure (z.B. Schweinefleisch, Weichkase) sind, besonders sparsam verwenden. Kleines interessante Detail: beim Ei ist der Dotter basisch, das Eiweiß sauer! (Dies für alle Leute, die glauben es wäre gesund vom Ei nur das Eiweiß zu essen.)

 

Schritt 3: Viel Trinken gegen Übersäuerung

(stilles!) Mineral-Wasser, gespritzte Fruchtsäfte, Kräuter- oder Grüntees, Kokoswasser sind perfekt um einer Übersäuerung vorzubeugen. Kohlensäure möglichst vermeiden. Achtung: viele Früchtetees übersäuern! Das Gläschen Wein am Abend ist während einer Basenkur natürlich auch tabu. Langfristig halte ich mich generell an die 80:20 Regel: wenn die allgemeine Marschrichtung stimmt (also das Ess- und Trinkverhalten zu 80% passt), dann ist gegen einen 20%igen Spaßfaktor nichts einzuwenden.

 

Schritt 4: Basenbildende Lebensmittel wählen

Wurzelgemüse (Karotten, Pastinaken, Kartoffel …), Kohlgemüse (Brokkoli, Kohlsprossen) und grünes Blattgemüse (Spinat) sind perfekt um die Säure-Basen-Balance wieder herzustellen. Der Renner sind Sprossen aller Art, v.a. Alfaalfa-Sprossen. Auch sämtliche Kräuter sind basenbildend und dürfen daher in der Detox-Küche nicht fehlen.

Wer auf Nudeln nicht verzichten möchte, greift zu Shirataki-Nudeln aus der Konjac-Wurzel. Sie sind zudem Low Carb und passen auch gleich noch in die Schlankmacherküche. Ein Trendgemüse 2017 sind Algen. Sie sind unglaublich reich an Mineralstoffen, verfeinern Salate und Suppen und sooo basisch. Ein Geheimtipp ist die Basenbrühe. Ein Liter täglich wirkt schon fast als Wundermittel.

Bei den Obstsorten scheiden sich die Geister. Generell sind nahezu alle Obstsorten, auch Zitrusfrüchte wie die Zitrone, gute Basenbildner. Allerdings haben empfindliche, zu Sodbrennen neigende Personen ein Problem mit zu viel Fruchtsäure. Dann empfehle ich vor allem die Mango als eine tolle basische, fruchtsäurearme Frucht. Hier lohnt es sich auf seinen Körper zu achten. Auch Trockenfrüchte gehören auf die Basenseite.

 

Schritt 5: Basische Mineralstoffe zuführen

Wenn die Balance einmal so richtig aus dem Lot ist und eine Übersäuerung vorliegt, kommt man mit basischer Ernährung allein nicht weit. Dann (und das wird sehr oft der Fall sein) muss man nachhelfen. Die Schlüsselminerale sind hier Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Basenpräparate gibt es heute wie Sand am Meer. Über die perfekte Zusammensetzung streiten sich die Experten (Citrate oder Carbonate, organische oder anorganische Verbindungen, richtiges Verhältnis von Kalzium/Magnesium und Kalium/Natrium, usw…..). Wichtig finde ich, dass man zu einem hochwertigen Produkt greift. Denn die richtige Zusammensetzung der Mineralstoffe ist wirklich eine gefinkelte Sache. Außerdem gebe ich in der Regel Kapseln den Vorzug vor Pulver. (Billige) Basenpulver haben oft den Nachteil, dass hier vor allem die Magensäure neutralisiert wird. Doch gerade im Magen sollte ein saures Milieu vorherrschen, damit Eiweiße optimal aufgespalten werden können. Funktioniert dieser Prozess nicht einwandfrei, können zu große Eiweißverbindungen in den Darm gelangen und dort langfristig zu Schäden (z.B. Leaky-Gut-Syndrom) führen. Jedes Basenpräparat sollte auf jeden Fall VOR dem Essen (oder kurz vor dem Schlafengehen) eingenommen werden.

Produktempfehlungen:
Pure Base + Zink von pure life

Basenmineralmischung von Dr. Töth

 

Schritt 6: Leichtes Ausdauertraining

Darüber habe ich in meinem Artikel zum Säure-Basen-Haushalt schon hinreichend geschrieben. Auch Sportarten bei denen besonders viel Wert auf die Atmung gelegt wird (Yoga, Pilates, …) eignen sich prima. Überschüssige Säuren können so über die Lunge abtransportiert werden.

 

Schritt 7: Basenausgleich über die Haut

Überschüssige Säuren wird man über Schwitzen los (Sauna, etc.). Leider gehen dabei auch gleichzeitig basische Mineralien verloren. Eine relativ neue Erkenntnis ist die Möglichkeit der Aufnahme von Mineralstoffe über die Haut. Vor allem bei Magnesium funktioniert das offenbar richtig gut. Über Magnesiumöl (zum Aufsprühen) oder Magnesiumbäder erfolgt sogar eine bessere Resorption als über den Magen-Darm-Trakt. Bei lokalen Problemen, z.B. Muskelkater oder -krämpfe ist das Öl perfekt, für eine generelle Verbesserung der Basenbalance stehe ich voll das das Bad. Man merkt das sofort an einem entspannten Schlaf.

 

Schritt 8: Stress reduzieren bei Übersäuerung

Klingt leicht, ist aber verdammt schwer. Trotzdem sollte man sich zwingen vor allem die Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen. Dabei gilt: am Tisch sitzen, gut kauen, wenig reden, kein Handy, kein PC, kein Fernseher, nicht beim Autofahren essen. Nette Menschen um einen herum wirken sich ebenfalls positiv aus.

Schon mal mit Meditation probiert? Gerade für aktive Menschen oft unvorstellbar: 25 Minuten sitzen und einfach nichts tun. Während man „nichts“ tut, regeneriert sich unser Körper. Denn auch bei der Meditation passiert ganz viel über die Atmung und die wiederum reguliert die Säure-Basen-Balance. Damit der Einstieg leichter fällt und man die richtige Technik erlernt, empfiehlt es sich, sich einer Gruppe anzuschließen bzw. eine Einführungsstunde zu besuchen.

Hier kann man das mal ausprobieren:

 

Ein Wort zu Säure-Basen-Listen

Noch ein Wort zu den vielen Säure-Basen-Listen, die auch im Internet kursieren. Hier kommt es nämlich oft zu Verwirrungen. Es gibt unterschiedliche, zum Teil sehr wissenschaftlich-analytische Methoden, Lebensmittel hinsichtlich ihres Säure-Basen-Gehalts zu untersuchen. Hierbei wird nicht immer darauf Rücksicht genommen, wie sich das Lebensmittel im menschlichen Körper verhält. Außerdem wird oft übersehen, dass es Lebensmittel gibt, die zwar säurebildend sind, es sich hierbei aber um „gute“, d.h. nicht schädliche Säuren handelt. Manchmal werden diese Lebensmittel auch als neutral bezeichnet. Dazu zählen z.B. Nüsse oder Hülsenfrüchte. Es wäre fatal diese vom Ernährungsplan zu streichen, selbst bei einer bestehenden Übersäuerung.

Besonders gut gefällt mir die Einteilung, wie sie das „Zentrum der Gesundheit“ vornimmt. Die Säure-Basen-Liste ist wirklich umfassend und sehr aussagekräftig. Und da man das Rad nicht neu erfinden muss, nehme ich hier gern darauf Bezug.

 

Detox und Säure-Basen-Haushalt

Detox ist zum regelrechten Modewort geworden. Entgiften und Entsäuern sind dabei Prozesse, die untrennbar miteinander verbunden sind. Beides bedingt sich gegenseitig. Beim Detoxing wird darüber hinaus der Fokus auf die Entgiftungsorgane Darm und Leber gelegt. Vor allem die Darmgesundheit (man erinnere sich: der Darm ist eines unserer Puffersysteme) spielt hier eine große Rolle. Daher ist eine regelmäßige Darmsanierung (z.B. einmal im Jahr) für einen ganzheitlich fitten Körper eine gute Sache. Praktisch ist, dass viele Maßnahmen für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt auch der Darmgesundheit dienen. Hält man sich daher an die oben beschriebenen Empfehlungen, schlägt man schon fast zwei Fliegen mit einer Klappe.

 

Zum tiefer Einsteigen….

Natürlich ließe sich noch viel detaillierter und genauer über dieses Thema schreiben. Wer hier noch tiefer eintauchen möchte, dem seien hier zwei österreichische Autoren genannt, die sich zum Thema Säure-Basen-Haushalt einen Namen gemacht haben: Peter Jentschura und Dr. med. Ewald Töth. Auch wenn hinter beiden Namen große Produktlinien stehen, so kann man den Herren eine unglaublich große Fachkompetenz nicht absprechen. Vor allem Dr. Töth ist ein hervorragender Rhetoriker. Wer Gelegenheit hat einen Vortrag von ihm zu besuchen, sollte diese Chance auf jeden Fall nutzen.

Als Dr. Alfred Pischinger 1953 das System der Grundregulation entwickelte, ahnte er sicher noch nicht, dass er bis heute den wichtigsten Erklärungsansatz zum Thema Säure-Basen-Gleichgewicht liefern sollte. Dabei war er seiner Zeit mit Sicherheit noch einiges voraus, denn in der 50er Jahren, mitten im wirtschaftlichen Aufschwung, war Übersäuerung vermutlich noch kaum ein Thema. Man begann gerade erst mit dem Ernährungswahnsinn. Fertigprodukte steckten noch in den Kinderschuhen, noch wurde frisch gekocht. Dennoch dürfte er geahnt haben, worauf wir zusteuern und beschäftigte sich mit dem wichtigsten unserer Säfte, dem Blut. Er war der Meinung, dass alle Krankheiten über das Blut entstehen, da es über seine vielen Kanäle Ausbreitungsweg für Giftstoffe sei. Dreh- und Angelpunkt seiner Theorie war der ph-Wert von Blut und Gefäßen.

Er skizzierte in diesem Zusammenhang folgende Zeichnung, die auch heute noch zur Veranschaulichung verwendet wird:

Das System der Grundregulation nach Alfred Pischinger

 Wie kommt es zur Übersäuerung? 

Man erkennt in Pischingers Grafik  einige wichtige Grundlagen, um die Thematik der Übersäuerung zu verstehen:

  1. Um Nährstoffe zur Zelle zu transportieren und Gift- und Abfallstoffe (inkl. freigesetzter Fettsäuren) abzutransportieren, gibt es Zu- und Ableitungen: die Arterien und Lymphbahnen.
  2. Weder Arterien noch Lymphsystem docken unmittelbar an der Zelle an. Die Nähr- und Abfallstoffe müssen vielmehr durch einen extrazellulären Bereich hindurch, den wir allgemeinhin auch als Bindegewebe bezeichnen.

Soweit so gut. Der Weg der Nährstoffe durch das Bindegewebe hindurch ist in der Regel auch kein Problem, solang dieser Bereich gut durchlässig und nicht verstopft ist. Nun stellt sich die Frage: kann dieser Bereich verstopfen und wenn ja, wie?

Machen wir einen Sprung und sehen uns wieder das Blut und dessen Konsistenz, im Speziellen den ph-Wert an. Dieser ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Der ph-Wert des Blutes MUSS immer leicht basisch sein und genau zwischen 7,35 und 7,45 liegen. (Kurze Wiederholung Chemieunterricht: Lösungen mit einem ph-Wert zwischen 0 und 7 werden als sauer bezeichnet, bei einem ph-Wert von 7-14 spricht man von einer basischen Lösung. Ein ph-Wert von 7 ist quasi neutral).

Würde der ph-Wert des Blutes diesen schmalen Korridor verlassen, hätte das den sofortigen Tod zur Folge. Nachdem unser Körper ein wirklich cleveres Kerlchen ist, hat er solchen Risiken ein ausgeklügeltes Puffersystem vorgeschaltet. Über mehrere Kanäle kann eine Übersäuerung quasi abgefangen werden. Das heißt: das Blut kann (zumindest zu Lebzeiten) niemals übersäuert sein!

Bevor wir uns diese Kanäle näher ansehen, werfen wir einen Blick darauf, wie es überhaupt zu einer sog. Übersäuerung kommen kann.

 

Was passiert bei Übersäuerung ?

Die Gründe sind recht vielschichtig und haben mit der Ernährung viel zu tun, aber eben nicht ausschließlich. Daher kann es durchaus sein, dass Personen, die sich eigentlich recht gesund ernähren, trotzdem mit Übersäuerungsproblemen zu kämpfen haben.

  1. Fertigprodukte

Man darf Fertig- oder sagen wir Convenienceprodukte heute nicht mehr alle in einen Topf werfen, denn es gibt inzwischen durchaus hochwertige und nährstoffreiche Lösungen aus der Packung, die zumindest einen gewissen Frischegrad aufweisen. Bedenklich sind vor allem Produkte, in denen zahlreiche Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker oder Zucker stecken. Als kleine Faustregel kann man sich merken: je länger ein Produkt aus der Packung haltbar ist, desto verdächtiger.

 

  1. Produkte mit viel Zucker, Weißmehl, Transfettsäuren, Arachidonsäure, etc.

Zucker und Weißmehl sind sicherlich mit die größten Übeltäter, wenn es um Übersäuerung geht. Je raffinierter, desto schlechter. Es gibt leider noch zu wenig Zahlen, wie sich z.B. Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft auf die Übersäuerung auswirken.

Oft vernachlässigt wird der Blick auf die sogenannte Arachidonsäure. Diese Omega-6 Säure ist zum Beispiel in Schweinefleisch oder Weichkäse, aber auch in einigen Ölsorten (z.B. Distelöl) enthalten. Neben der ungünstigen Wirkung auf unser Säure-Basen-Gleichgewicht fördert sie Entzündungen. Gerade Sportler sollten hier wachsam sein!

 

  1. Zu viel tierische Eiweiß

Jetzt wird es ernährungstechnisch gesehen spannend. Eiweiß ist ja eigentlich was Gutes. Der wichtigste Baustoff der Zellen, unerlässlich für die Bildung von Muskulatur, essentiell um dem Jo-Jo-Effekt vorzubeugen. Doch wie so oft, gibt es von jeder Medaille zwei Seiten. Eiweiß wird nämlich sauer verstoffwechselt. Dies gilt vor allem für Proteine, die reich an den säurebildenden Aminosäuren Methionin und Cystein sind. Es entstehen bei der Verstoffwechslung vor allem Harn- und Schwefelsäure. (Hier erkennt man einen wirklichen Vorteil von der vegetarischen Lebensweise: man isst in der Regel wesentlich basischer als Allesesser. )

Wann wird der Eiweißkonsum nun zum Übersäuerungsproblem? Vor allem dann, wenn man viele Eiweißsorten innerhalb einer Mahlzeit kombiniert!! Hinsichtlich des Säure-Basen-Gleichgewichts wäre demnach ein Grillteller (Rind, Huhn, Schwein, etc.) der ernährungstechnische Supergau.

  1. Zu wenig Vitalstoffe

Basenbildende Lebensmittel finden wir vor allem in der vitalstoffreichen Obst- und Gemüsewelt. Jeder Gemüseverweigerer wird daher unweigerlich hier ein Ungleichgewicht entwickeln. Besonders wichtig sind die basischen Mineralien Magnesium, Calcium, Kalium und Natrium. Denn genau diese verbraucht der Körper, wenn er überschüssige Säuren puffern muss. Im Zweifel holt sich der Körper diese Mineralstoffe aus Knochen, Muskulatur oder Haut. Die Folge ist klar: bruchanfällige Knochen, Muskelabbau bzw. -probleme, schlecht versorgte und daher fahle Haut, usw.
Aber auch alles Grünzeug, allen voran Wildkräuter und Sprossen sind tolle Basenlieferanten!

 

  1. Hektisches und gestresstes Essen

Eigentlich müsste dieser Punkt gleich an erster Stelle stehen. Essen im Gehen, Essen am Schreibtisch mit der Aufmerksamkeit bei Facebook statt beim Kauen, Essen nach einem stressigen Meeting, ….

Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Denn wann isst man schon so richtig bewusst, nimmt jeden Bissen wahr und erfreut sich am Geschmack? Diese Situationen sind oft rar gesät, obwohl sie für die Körperbalance so wichtig wären. (Ich bin daher kein ausgesprochener Freund von Dinner Cancelling. Wann, wenn nicht am Abend, können wir eine Mahlzeit entspannt genießen?)

 

  1. Stress im Allgemeinen

Stress ist der größte Gesundheitskiller überhaupt. Das gilt auch für die Säure-Basen-Balance im Körper. Gerade emotionale Belastungen im Beruf, aber auch im Familiensystem wirken sich dramatisch auf den Körper aus. Damit oft einhergehende Schlafstörungen tragen ihr Übriges zum Dilemma bei.

 

  1. Zu intensiver Sport

Leichtes Ausdauertraining wirkt als positiver Puffer und verbessert die Säure-Basen-Balance. Bei intensivem Training ist das genau umgekehrt. Es entstehen verstärkt Säuren, wie z.B. die Laktatsäure, Essig- oder Harnsäure.

 Wer an dieser Stelle das Ganze nochmal erklärt haben möchte, der klickt einfach auf mein Video

auf meinen You-Tube Kanal ConnyPure: 

 

Puffern und Einlagern

Sieht man sich die Liste an, versteht man, warum Übersäuerung eines der zentralen Gesundheitsthemen unserer Zeit ist: man kommt dem einfach nicht oder nur sehr selten aus.

Um zu verstehen, wieso das zum Problem wird, kommen wir auf unser System der Grundregulation zurück:

Nochmal zur Wiederholung: das Blut muss unbedingt basisch bleiben. Ist dieses Gleichgewicht aufgrund der oben genannten Gründe gefährdet, treten folgende Puffersysteme in Aktion:

  1. Darm

  2. Niere

  3. Haut

  4. Lunge

  5. Bindegewebe

Darm, Niere, Haut und Lunge sorgen dabei für einen Abtransport von überschüssigen Säuren. Daher soll man viel (Wasser) trinken, sich um eine gute Verdauung kümmern, leichten Ausdauersport betreiben und ab und zu ein Basenbad nehmen oder in die Sauna gehen.

Alles, was dann noch an Säuren übrig bleibt, kann der Körper im Bindegewebe deponieren. Dieses dient quasi als kleine Säure-Müllhalde. Diese Säure-Ablagerungen werden allgemeinhin auch oft als Schlacken bezeichnet. Jetzt versteht man auch, wie es zu einer Verstopfung des Bindegewebes kommen kann. Wenn zu viele Müllhalden da sind, können die Nährstoffe nicht mehr ordentlich zur Zelle gelangen und die Abfallstoffe nicht mehr ordentlich abtransportiert werden. Das kann einerseits zu Krankheiten führen, aber zum Beispiel auch das Abnehmen dramatisch erschweren: die (freigesetzten) Fettsäuren können dann quasi einfach nicht raus.

Wenn bei der nächsten Diät über Tage und Wochen einfach nichts weitergehen will, sollte man diesbezüglich wachsam werden und mal einen Blick auf den eigenen Säure-Basen-Haushalt werfen. Auch Sportler bekommen einen Säureüberschuss in Form von Leistungseinbußen zu spüren. Bei Muskelkater spielen Säuren eine nicht unwesentliche Rolle. Muskelkater entsteht durch Mikroverletzungen, quasi feine Risse in der Muskulatur. Erst durch die Einlagerung von Säuren in die kollagenen Fasern der Muskulatur verlieren diese ihre Stabilität und Elastizität und können reißen. Hier gilt: je regelmäßiger der Sport ausgeübt wird, desto geringer die Säurebelastung.

 

Folgen der Übersäuerung

Übergewicht, Leistungseinbußen, Immunschwäche sind schon genannt. Doch die Liste der möglichen Folgen eines gestörten Säure-Basen-Haushalts geht noch weiter. Im Zuge des Pufferprozesses muss der Körper überschüssige Säuren neutralisieren. Dafür benötigt er jede Menge basischer Mineralstoffe, die der Körper kurzerhand an anderen Stellen abzieht: aus Haut, Haaren, Nägeln, Zähnen, Sehnen, Bändern, Knochen oder Knorpeln. Damit steigt nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern auch, im wahrsten Sinne des Wortes, der körperliche Zerfall: brüchige Nägel, fahle und faltige Haut, Cellulite, usw.

 

Besonders gefährdet: der unvernünftige Sportler

Sportler, die intensiv trainieren ohne sich um eine basenbildende Ernährung zu kümmern laufen besonders Gefahr ihren Körper seiner Mineralien zu berauben und nachhaltige Schäden zu riskieren.

Coming next:

In meinem nächsten Artikel, der in wenigen Tagen erscheint schreibe ich über die Maßnahmen bei Übersäuerung. Am besten dranbleiben 🙂 !

Falls Ihr Infos zu guten Basen-Präparaten braucht, empfehle ich Euch auch die Pure life Website!