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Was das Frühstück angeht, bin ich eher ein Gewohnheitstier. Aber neulich habe ich experimentiert. Auslöser war eine Packung Quinoamehl und die genialen wilden Heidelbeeren, die ich vom Markt mitgebracht habe.

Man kann wilde (links) oder Zuchtheidelbeeren (rechts) verwenden

Die musste ich einfach kreativer verarbeiten. Daher gab’s amerikanische Sportler-Pancake. Was macht ein Pancake zum Sportler-Pancake? Quinoamehl! Das eiweißreiche Getreide macht sich gut als Mehlersatz, zumindest für einen Teil der angegebenen Menge. Statt Zucker nehme ich Kokosblütenzucker, mein absoluter Favorit unter den Zuckeralternativen.

Heidelbeeren sind übrigens richtiges Superfood. Wir wirken stabilisierend auf den Blutzucker- und Insulinspiegel und sind daher für Diabetiker auch das perfekte Obst. Bei 36 kcal auf 100g auch easy in die Kalorienbilanz zu integrieren. Außerdem enthalten sie so genannte Anthocyane. Die sind für die lila Farbe verantwortlich und starke Antioxidantien. Quasi Anti-Aging aus dem Wald. Unterstützt wird dieser Effekt noch durch reichlich Vitamin C (Kollagenbildung!) und Vitamin E (Hautschutz!).

 

Rezept Heidelbeer-Pancake mit Quinoamehl

Zutaten:Sportlerpancake Zutaten

  • 300 ml Milch
  • 2 Eier
  • 50 g Butter
  • 30 g Kokosblütenzucker
  • 125 g Mehl (wahlweise auch Weizenvollkorn- oder Dinkelmehl)*
  • 75 g Quinoamehl**
  • (evtl. 1 EL eingeweichte Chiasamen)
  • 1 EL Backpulver
  • ½ TL Salz
  • Heidelbeeren nach Belieben (auch tiefgefroren möglich!)
  • Zum Dekorieren: Himbeeren, Staubzucker (z.B. Birkenzucker), Pfefferminzblatt

*Bei Vollkorn- oder Dinkelmehl mehr Flüssigkeit verwenden als beim klassischen Weizenmehl.

**Da man nicht die ganze Menge Mehl durch Quinoamehl ersetzen kann, habe ich mit dieser Verteilung an. Wenn es gut funktioniert, kann man auch halb/halb ausprobieren.

Zubereitung:

Butter schmelzen lassen. Trockene Zutaten, wie z.B. Quinoamehl miteinander vermischen. Milch, Eier, zerlassene Butter zufügen und mit dem Rührgerät vermischen / kneten. (Ich hab den Teig übrigens im Thermomix gemacht, es geht aber genauso gut mit dem klassischen Rührgerät.)

In einer Pfanne mit einem Schöpflöffel Pancakes (ca. 10-15 cm Durchmesser) platzieren und anbraten lassen. Sofort Heidelbeeren draufgeben, etwas „eindrücken“. Wenden. Fertig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit Staubzucker, Himbeeren und Pfefferminzblatt garnieren.

Ich habe mit dieser Menge ca. 10 Pancakes herausbekommen. Den klassischen Ahornsirup kann man durch Agavendicksaft ersetzen. Lasst es Euch schmecken!

Heidelbeer-Pancake mit QuinoamehlPancake mit Quinoamehl

Tipp:

Ich kann mir gut vorstellen, dass man dem Teig noch Chiasamen zufügt. Das erhöht auf jeden Fall die biologische Wertigkeit und optimiert die Verteilung der Fettsäuren! Alternativ zum Quinoamehl kann man probieren: Teff-Mehl (kann man 1:1 mit Mehl ersetzen!), Kokosmehl oder Amaranthmehl

Ich war so begeistert von dem Rezept, dass ich gleich noch ein You Tube Video dazu gedreht habe. Hier geht’s direkt zum Video!

> Hier geht’s zu den Top 10 Lebensmitteln für Sportler!

Seit fast drei Wochen liegt sie nun schon in meinem Kühlschrank und bei jedem Türöffnen blickt sie mich mahnend an: Iss mich endlich bevor gar keine Vitamine mehr in mir stecken! Ganz ehrlich: die Motivation das erdige Dingsbums von Mutter Natur zu befreien, Gummihandschuhe überzuziehen um schließlich in Essigwasser die Wurzel zu schälen, hält sich in Grenzen.

Doch von vorn: vor drei Wochen sollte ich bei Gut Leben! auf Servus TV etwas über „Alte Gemüsesorten neu entdeckt“ erzählen. Die Gemüsesorten waren schnell zusammen gesucht: das derzeitige Trendgemüse Nr.1 die Rote Beete durfte nicht fehlen, Topinambur als figurfreundliche Diabetikerkartoffel natürlich auch nicht und schwarzer Rettich als selten verwendeter Exot. Bleibt noch die Schwarzwurzel, die sich z.B. im (nicht ganz so figurfreundlichen) Risotto besonders gut macht. Esse ich gern, dachte ich mir und fragte mich gleichzeitig, warum ich sie selbst noch nie verarbeitet hatte. (Heute weiß ich es.)

Der Weg führte mich in den Supermarkt, wo ich den berühmten Filter, der alle selten verwendeten Lebensmittel ausblendet, kurzerhand ausschaltete. Und tatsächlich fand ich die Wurzel, die gesundheitstechnisch einiges zu bieten hat. Jede Menge Vitamine (viel Provitamin A für die Augen und Haut, B-Vitamine für einen gesunden Stoffwechsel, C fürs Immunsystem und E als Anti-Aging Vitamin schlechthin) und Mineralstoffe (Kalium, Calcium und Magnesium) und das Spurenelement Eisen machen es zu einem der wertvollsten Gemüsesorten überhaupt.
Außerdem enthält die Wurzel Allantoin, das zellerneuernde und desinfizierende Wirkung hat und jede Menge Bitterstoffe. Die sind gut für die Verdauung und dämmen die Lust auf Süßes. Sie befinden sich in dem dicken weißen Milchsaft, den die Schwarzwurzel absondert, sobald sie verletzt –also geschält und geschnitten wird. Und genau dann wird’s schwierig. Der Milchsaft oxidiert innerhalb von Sekunden an der Luft, wird braun und hinterlässt hartnäckige Flecken. Daher muss man die Wurzel gleich nach dem Schälen in Essig- oder Zitronenwasser geben – am besten man schält sie sogar darin. Wer bald zum nächsten Date muss, sollte sich daher auch Handschuhe beim Schälen anziehen, denn die Flecken verwandeln zarte Hände in Bergarbeiter-Pranken.

Damit die Schwarzwurzeln nicht von vornherein braun wird, lassen die Lieferanten viel Erde dran. Und so blickte mich im Supermarkt ein Sack voller erdiger Stängel an. Die liegen jetzt in meinem Kühlschrank. Der ähnelt inzwischen einer Gartengeräte-Schublade, denn die Erde verteilt sich gnadenlos in jeder Ritze.

Ach ja, wenn man den Säuberungs- und Schälprozess einmal hinter sich gebracht hat, wird es leichter. Kleinschneiden, kochen oder dämpfen und in etwas Butter schwenken und fertig ist eine tolle Beilage zu Fisch oder Fleisch. Am besten gibt man etwas Zitrone dazu, die sorgt dafür, dass aus dem in der Wurzel oft enthaltenem Nitrat nicht schädliches Nitrit entsteht. Außerdem verbessert das Vitamin C die Eisenaufnahme deutlich.

Morgen greif ich an, ich versprech’s Immerhin steht die Gartensaison ja wieder bald an und da kann man sich ja schon mal auf den Umgang mit erdigen Substanzen einstimmen.

Ach ja, auf www.chefkoch.de habe ich ein gute Rezept gefunden, das mich als Asia-Fan natürlich gleich begeistert hat. Ein Grund mehr endlich loszulegen…

Hier der Link zum Rezept: „Schwarzwurzel auf asiatisch