Neulich schlug meine Freundin Doris vor sich zum Mittagessen im Waldbad Anif zu treffen. Erstmal Stirnrunzeln von meiner Seite aus. Zum Essen ins Freibad? Schlagartig kommen mir grausige Buffets mit Pommes und Würstel in den Sinn. Zugegeben, als klassischer Freibadverweigerer und daher Nicht-Waldbad-Besucher (zumindest bisher) muss ich mir eingestehen, dass ich nicht wirklich mitreden kann, wenn es um die Beurteilung der gastronomischen Verpflegung vor Ort geht. Daher lasse ich mich überreden und verabrede mich um 12 Uhr. Ich würde überrascht sein, meinte Doris. Mal sehen. Immerhin kenne ich die Kostenkalkulation vieler derartiger Einrichtungen und muss mir immer wieder vorhalten lassen, dass eine hochwertige und frische Verpflegung nicht mit dem allgemein herrschenden Preisdruck zu vereinbaren sei.
Das Waldbad Anif geht mit gutem Beispiel voran
Doch eines sei schon hier gesagt: das Waldbad-Grill beweist tatsächlich das Gegenteil. Nicht dass ich jetzt Werbung machen möchte, aber das ist für mich ein tolles Beispiel wie es eben doch geht. Um es kurz zu machen: die kleine Speisekarte begeistert mich und die Qualität des Essens überzeugt. Das Gemüse ist WIRKLICH frisch und knackig, der Fisch frisch gefangen und die verwendeten Kräuter kommen sogar aus dem Eigenanbau. Selbst die Kuchen sind selbstgemacht. Ich wähle eine Gemüsepfanne mit Ziegenkäse, Doris nimmt Putenmedallions. Als gelehrige Schülerin tauscht sie die Pommes-Beilage (o.k. über die ließe sich streiten, ich werte das als ein unabdingbares Angebot für ein Freibad) gegen Gemüse.
Na bitte, es geht doch. Der Gemüseteller ist mit 11,90 Euro zwar nicht das klassische Mittagsschnäppchen, aber preislich trotzdem im Rahmen und für die Qualität völlig in Ordnung. Danke liebe Waldbad-Betreiber. Ich habe wieder Hoffnung im Zeitalter der Fertigprodukt-Verpflegung!