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Zu Besuch bei der Mount Everest Tea Company

Ich bin eingeladen. Bei der Mount Everest Tea Company, einer der ältesten Teefirmen Hamburgs. Der Grund meines Besuchs: als passionierte Teetrinkerin möchte ich meine Lieblingstees nach Salzburg bringen und in mein pure life Sortiment mit aufnehmen. Im Kaffehausland Österreich kein leichtes Unterfangen. Da braucht es auf jeden Fall Top-Qualität.

Schon als wir uns der Firma nähern, schlägt uns ein betörender Duft entgegen. Wir sind richtig. Begrüßt werden wir von Jens von Riegen, dessen Familie vor über 100 Jahren die Leidenschaft zum Tee entdeckt hat. Auf dem Tisch steht schon die erste Kanne Grüntee. „Wir haben etwas Leichtes, Frisches für Euch vorbereitet. Perfekt für einen guten Tagesstart und passend zum Thema Fitness und Wellness.“, und dabei leuchten seine Augen. Pi Lo heißt der grüne Tee und schmeckt ganz anders wie bei uns. Die Wasserqualität ist wichtig, lerne ich. Bei kalkhaltigem Wasser sollte man unbedingt einen Filter in den Teekocher einbauen. Und die Ziehzeit. Wobei wir gleich mitten im Thema sind. Wir treffen Herrn Friedrich, seit über 30 Jahren in der Firma und zuständig für neue Teeentwicklungen. Er hat schon alles vorbereitet für unsere Teeverkostung. Los geht’s mit grünem Tee pur, also ohne jegliche Aromen oder Kräuter. „Man schlürft und spuckt“, erklärt er uns und demonstriert uns das Ganze lautstark.(Übrigens gar nicht so leicht:  auch nach dem 30.Löffel bekomme ich das Schlürfen nicht so lust- und geräuschvoll hin wie er). Zum ersten Mal fällt mir auf wie viele Farbschattierungen es allein beim grünen Tee gibt. Und erst die Geschmacksunterschiede, von ganz mild und fein, ja bis hin zu kräftig und bitter. „Männer bevorzugen meist die intensiveren Sorten, Frauen gehen mehr in die Wellness-Richtung.“

Wichtig sind Ziehzeit und Menge

Wie das jetzt mit der Aufgießtemperatur sei, will ich wissen. Müssen es 80 Grad sein? „Alles Quatsch“, meint Herr Friedrich. 80 Grad sei zwar ideal, aber den geschmacklichen Unterschied merke auch der Profi nur bei sehr ausgeprägter Zunge. Viel wichtiger sei die Ziehzeit und die Menge. „Grüner Tee darf maximal drei Minuten ziehen, manchmal sogar kürzer. Längere Ziehzeiten machen den besten Tee ungenießbar.“ Außerdem soll man genügend Teeblätter nehmen. 2,5 g pro Tasse, im Zweifel lieber zu viel als zu wenig. Nach 25 Sorten Grüntee haben wir unseren Favouriten gefunden.

Herr Friedrich führt uns jetzt in seine „Hexenküche“ Wir kommen in den Aroma-Raum. Hier sieht es aus wie in einer Apotheke. Hunderte Flaschen mit natürlichen Aromaextrakten aus Früchten, Rinden, Wurzeln stehen feinst säuberlich aufgereiht im Regal. Der Duft haut um. Jetzt sind aromatisierte Kräuter- und Grünteemischungen an der Reihe. Vor uns liegen Häufchen mit getrockneten Früchten, Blättern und Blüten. Manchmal erkenne ich was, wie z.B. den rosa Pfeffer in meiner Lieblingsmischung, dem Shanghai Chai Tee. „Die Kräutertees müssen wesentlich länger ziehen, damit mögliche Keime in den Früchten abgetötet werden. Das sind halt einfach Naturprodukte“, klärt uns Herr Friedrich auf. Und außerdem sind das ja gar keine Tees, sondern teeähnliche Getränke. Nur weißer, grüner oder schwarzer Tee darf die Bezeichnung „Tee“ tragen.

Nach drei Stunden sind wir klüger und ein wenig aufgedreht. Teein ist dem Koffein immerhin sehr ähnlich. Während Koffein allerdings direkt auf’s Herz wirkt, erweitert Teein die Gefäße und sorgt für einen langsameren, aber längeren Aktivierungseffekt. Wir verlassen die Mount Everest Company mit zwei Kartons Teeproben im Gepäck, weil das „alles doch ein bisschen viel auf einmal war“, meint Herr Friedrich. Ob ich zu Hause meine Favouriten wieder finde? Auf jeden Fall freue ich mich schon heute auf das nächste Teefrühstück.

Die Festtage sind vorbei und damit beginnt die beste Zeit im Jahr, um ein paar Tage zu entgiften und zu entschlacken. Sämtliche kulinarischen Bedürfnisse sind jetzt befriedigt, dafür spannt das Hemd und lästiges Sodbrennen trübt die Stimmung. Genügend Grund also für ein paar Detox-Tage. (Detox klingt dabei einfach trendiger als Entgiftung, was sich durchaus positiv auf die Motivation auswirken kann….)

Drei Tage Kohlsuppe oder Sauerkrautsaft sind allerdings nicht jedermanns Sache. Muss es auch nicht. „Entschlacken light“ heißt mein Tipp für alle, die zwar ein paar Tage etwas auf ihren Körper achten wollen, aber nicht gleich das „volle Programm“ fahren wollen.

Tipps zum „Entschlacken light“:

Basisch  bleiben
Die Weihnachtstage stellen einen schweren Angriff auf unseren Säure-Basen-Haushalt dar. Viel Zucker, jede Menge (oft fettes) Eiweiß und Alkohol lassen den Körper schnell übersäuern. Der vorweihnachtliche Stress verstärkt den Effekt. Jetzt heißt es: basisch essen. Basenbildend ist in erster Linie Obst und Gemüse. Dabei ist es prinzipiell egal, ob das Gemüse roh, gekocht oder in Form von Suppe genossen wird. Nach der traditionellen chinesischen Medizin punktet jedoch im Winter alles Warme. Der Stoffwechselfördernde Effekt kann dabei durch Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Chili, Zimt,… noch verstärkt werden. Je weniger Fett für die Zubereitung verwendet wird, desto besser. Auch Kartoffeln (ohne Fett) sind basisch. Sie sind neben Karotten und Knollensellerie Hauptbestandteil der Basenbrühe*, die jetzt wahre Wunder bewirkt. Einfach einen Liter davon täglich trinken und man fühlt sich gleich viel besser.

Rohkost

Viel trinken
Das bringt uns gleich zum nächsten –extrem wichtigen- Tipp. Trinken, trinken, trinken. Alkohol und Softdrinks sind natürlich streng tabu. Wasser (am besten stilles Mineral, wirkt basisch!) und hochwertige Tees reinigen den Körper am besten. Ich gieße gern ein paar Scheiben Ingwer mit heißem Wasser auf, das wärmt und regt den Stoffwechsel an.

Moderater Ausdauersport
Leichtes (!) Ausdauertraining hilft beim Entsäuern, denn überschüssige Säuren können optimal über die Lunge abtransportiert werden. Achtung: übertriebener Ehrgeiz kann leicht als  Schuss nach hinten losgehen. Bei niedrigem Puls laufen, auf dem Ergometer radeln oder auch Schwimmen ist optimal.

Für Spezialisten: Darmsanierung
Der Tod sitzt im Darm, sagt man. Und tatsächlich nehmen viele Krankheiten hier ihren Anfang. Wer das mit dem Entgiften ernster betreiben möchte, sollte über eine Darmsanierung nachdenken. Hierbei wird der Darm zunächst sanft entleert (z.B. mit Flohsamenschalen), damit im Anschluss die Darmflora mit entsprechenden Darmbakterien wieder aufgebaut werden kann. In Extremfällen kann der Sanierungsprozess mehrere Monate dauern.

Und dann?
Drei Entschlackungstage bringen nichts, wenn danach wieder „voll reingehauen“ wird. Vielmehr sollten sie den Startschuss zu einem besseren Ernährungsverhalten darstellen. Bewusstes und damit cleveres Genießen steht jetzt im Vordergrund: langsam essen, gut kauen, regelmäßige Mahlzeiten und natürliche Lebensmittel sind angesagt. Nichts muss perfekt sein, aber die allgemeine Marschrichtung sollte stimmen – dann steht dem guten Körpergefühl für 2011 nichts mehr im Weg.

* Buchtipp: 33 Magische Suppen von Marion Grillparzer, GU-Verlag