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Macht eine Glücksrolle glücklich?

Bei meinem letzten Besuch beim Vietnamesen fragte ich mich, ob die legendäre Glücksrolle wohl glücklich macht oder es zumindest soll. Schließlich muss der Name doch irgendwo herkommen oder soll sie sogar Glück bringen?

Beleuchten wir das Ganze im Detail. In Vietnam wird die Glücksrolle goi cuon genannt, was so viel heißt wie „gewickelter Salat“. Salat macht zumindest die Figur glücklich und gesund ist er bekanntlich auch. Neben den Vitaminen finden wir in der Glücksrolle außerdem entweder Hühnerfleisch oder Garnelen (oder einen andere adäquate Eiweißquelle). Beides enthält Tryptophan, den Ausgangsstoff für das „Glückshormon“ Serotonin. Aha, schon wieder ein Anknüpfungspunkt. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Glasnudeln, deren Ausgangsstoff Soja bzw. Mungbohne ebenfalls ein guter Proteinlieferant ist.

Weiter geht’s mit noch mehr gesunden Inhaltsstoffen, wie z.B. Karotten oder Gurkensticks oder auch ein paar Frühlingszwiebeln. Karotten sind reich an Beta-Carotin und damit gut für die Haut, z.B. um sie auf die Sonneneinstrahlung vorzubereiten. Na ja, einen schöne Haut lässt die Stimmung schon mal steigen. Nicht umsonst das Sprichwort „sich in seiner Haut wohlfühlen“. Bisher also tatsächlich lauter Glückslieferanten. Bleibt das Reispapier, in das die gesunden Inlays eingewickelt sind. Reismehl und alle daraus produzierten Produkte haben eigentlich einen relativ hohen glykämischen Index bzw. eine hohe glykämische Last. Das heißt, eine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel ist deutlich wahrzunehmen. Die folgende Insulinausschüttung lässt den Blutzucker wieder absinken und das führt – au weh – zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Hunger und auch mal schlechte Laune. Soll das heißen, dass die Glücksgefühle nur von kurzer Dauer sind und am Schluss gar ein Depressions-Tief folgt? Verstärkt durch die „verbesserte“ Fettspeicherung durch das Insulin?

Ganz so schlimm ist es nicht. Schließlich wird die klassische Glücksrolle roh – also unfrittiert – gegessen. Dadurch bewegen wir uns bei diesem Gericht in einem sehr fettarmen Bereich. Auch die Blutzuckerwirkung wäre durch das Frittieren exorbitant höher. Trotzdem sollte man es nicht übertreiben. Ein  oder zwei Glücksrollen sind ein toller Snack oder eine fettarme Vorspeise. Wie so oft, gilt auch hier. Maß halten ist angesagt. Zuviel davon sorgt für einen Kohlenhydrat-Overflow mit allen negativen Begleiterscheinungen.

Die Glücksrolle wird in der Regel mit Sojasoße und zerhackten Erdnüssen gegessen. Vorsicht bei anderen asiatischen Fertigsoßen. Die können neben vielen Geschmacksverstärkern auch jede Menge Zucker enthalten. Und dafür übernehme ich stimmungsmäßig bekanntlich keine Garantie 😉

Wer mehr zur Namensgebung von Glücksrolle oder Frühlingsrolle wissen möchte, wird hier fündig:
http://www.inasien.de/magazin/kulinarisches/kulinarisches_2007-03.php

Dieses Dampfgarer-Gericht kann man vegetarisch als Hauptgericht oder auch als Beilage zu Fisch essen. Wichtig ist die Wahl des richtigen Reises. Ich bevorzuge Basmatireis, weil er eine weniger starke Blutzuckerwirkung hat, wie z.B. Risottoreis.

Zutaten:

1 Tasse Basmati-Reis
1 Tasse trockener Weißwein
½ Tasse Gemüsefond
250 g grüner Spargel
Salz, Zucker, Zitronensaft

Zubereitung:

Die Spargelstangen sofern notwendig schälen , in 4-5 cm lange Stücke schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, mit Salz und etwas Zucker bestreuen und in einer gelochten Schale mit Einstellung Garen Gemüse 100 °C in etwa 6 Minuten im Dampfgarer garen.

Den gewaschenen Reis in einen geschlossenen Garbehälter geben mit Wein, Gemüsefond und Salz mischen.

Dampfgarer, Einstellung Garen Gemüse 100° C  25 Minuten  –    5 Minuten vor Ende der Garzeit den Spargel untermischen.

Conny’s Gesundheits-Tipp:

Prinzipiell plädiere ich immer dafür sich für Gemüse oder Salat als Beilage zu entscheiden. Das hat mehrere Gründe: Zum einen schränkt man somit die -in der Regel viel zu große- Menge an Kohlenhydraten ein und zum anderen vermeidet man so eine -zumindest für die Figur- tödliche Kombination: Fett und Kohlenhydrate. Kohlenhydrate sorgen für eine Produktion des Dickmacherhormons Insulin. Je mehr KH und je mehr Fett im Essen, desto „besser“ funktioniert die Fettspeicherung. Wenn ich mich trotzdem für Reis als Beilage entscheide, achte ich vor allem auf die Qualität vom Reis (s.o.), aber auch darauf, dass die Eiweißkomponente nicht zu fett ausfällt. Eine optimale Fischwahl für dieses Gericht wäre z.B. eine leckere, fettarme Seezunge.

Alle Jahre wieder kämpfen wir rund um Weihnachten entweder mit Figur oder schlechtem Gewissen. Es ist Kekserlzeit. Stellt sich die Frage, wie man diese kritischen Tage gut umschifft oder zumindest Schadensbegrenzung betreibt. Bedenke: In einem Keks steckt in der Regel sowohl einiges an Fett (Butter, Eier, etc.) als auch jede Menge Zucker. Letzteres lockt das Dickmacher-Hormon Insulin, das wiederum dazu beiträgt, dass das Fett gut eingelagert werden kann. Was tun? Es empfiehlt sich zumindest auf eines der beiden zu verzichten oder zumindest einzuschränken.

Hier zwei Rezepte aus der Feder der metabolic balance Köchin Sigrun Ludewig, natürlich von mir getestet 🙂 :

Mandeladekekse

1 Apfel, 100g gemahlene Mandeln, 50g Sonnenblumenkerne, 1 El Erdmandelflocken (aus dem Bioladen) hilft beim süßen der Kekse, 1Tl Zimt, Vanillemark, 1 Prise gemahlenes Nelkenpulver.

1. Backofen auf 175°C (Umluft 155°c, Gas Stufe 2) vorheizen.
2. Die Äpfel waschen, Kernghäuse entfernen und das Fruchtfleisch raspeln.
3. Sonnenblumenkerne anrösten, gemahlene Mandeln und alle Zutaten vermengen.
4. Aus der Masse kleine Kugeln formen und mit der Gabel flach drücken. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, die Taler darauf setzen und etwa 30 Minuten backen.

Tipp: Je nach Geschmack kann man die Masse auch mit Lebkuchengewürz, Ägyptischen Gewürztee (gemahlen) oder zussätzlich geraspelter Karotte, Kürbis abwandeln.
Man könnte sie auch noch in Zartbitterschokolade tunken.

Knusperkleckse

100 g Körnermischung (gem. Sonnenblumen- und Kürbiskerne), 75 g Zartbitterschokolade, etwas Kokosöl, Vanillemark

1. Die Körnermischung anrösten und auskühlen lassen.
2. Die Schokolade zerkleinern, im Wasserbad schmelzen, Kokosöl unterrühren, Vanillemark und die Körnermischung unterrühren.
3. Auf Backpapier mit 2 kleinen Löffel kleine Kleckse setzen und trocknen lassen.

Tipp: Man kann die Kleckse abwandeln, indem man rosa gestossen Pfeffer mit in die Masse gibt oder Orangenzeste oder Zitronenzeste oder Zimt oder Nelkenpulver oder Lebkuchengewürz oder gemahlenen Gewürztee……, der Phantasie und dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.

Mein persönlicher Weihnachtsfavorit:

Immer wieder gut sind auch Mandel- oder Nusshäufchen. Einfach Mandelsplitter, Haselnüsse oder Walnüsse (schmecken in dem Fall besonders gut und haben viel wertvolles Omega-3 (das sind die berühmten Herzschutzfettsäuren) in geschmolzene Schokolade mit 70% Kakao geben und kleine Häufchen formen und auskühlen lassen.

Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit!

„Essen Sie viele kleine Mahlzeiten!“ Wie oft diese Ansage vieler Ernährungsberater in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass sich Übergewicht und schlechte Laune breit machen, weiß ich nicht. Ich weiß nur eines: schlank wird man dadurch sicher nicht.

Und das lässt sich sogar beweisen. In einem großangelegten Vergleich mehrerer Ernährungsstudien untersuchte man die jeweils verzehrte Essensmenge: Die „Oft-Esser“ gegenüber den „3mal am Tag- Essern“. Das Ergebnis überrascht mich ehrlich gesagt nicht: Die „Oft-Esser“ nahmen über den Tag verteilt alle mehr Kalorien zu sich als die „3mal am Tag-Esser“. (Kann man übrigens alles nachlesen bei Udo Pollmer, Buchtipp s.u.)

Warum? Die Antwort hat mit unserer Wahrnehmung und damit direkt mit unserem inneren Schweinehund zu tun. Wer ständig „Vor-sich-hin“ isst, nimmt diese Mahlzeiten nicht als solche wahr. Im Gegenteil: am Abend hat man regelmäßig das Gefühl „nichts Richtiges gegessen zu haben“ und haut daraufhin richtig rein. In der Regel bleibt es daher auch nicht bei 5 fünf kleinen, sondern eher 4 kleinen und einer sehr großen Mahlzeit.

Außerdem benötigt unser Fettstoffwechsel Zeit für seine Arbeit. Und die darf nicht durch zwischenzeitliche Insulinausschüttungen (die es bei fast jeder Mahlzeit unweigerlich gibt) gestört werden. Insulin wirkt dabei quasi wie ein Korken, der die Fettverbrennung blockiert. (Daher unter Experten auch die Bezeichnung „Insulinkorken“. )

Also: Genießen Sie die drei Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittag und Abendessen so bewusst wie möglich. Lassen Sie dazwischen die Finger von Snacks und Naschereien. Auch Obst würde ich nicht unbedingt als Zwischenmahlzeit empfehlen. Sie werden bald merken, wie Ihre Verdauung besser wird und wie Ihnen das Abnehmen deutlich leichter fallen wird. O.k. am Anfang bedarf es einiger Umgewöhnungsstrategien. Mein Tipp: immer wenn sich der so genannte kleine Hunger breit macht, einfach ein Glas Wasser trinken. Der Gang zum Kühlschrank ist oft nur Gewohnheit und Durst wird oft als Hunger missinterpretiert. Nach einer Woche haben Sie sich umgestellt. Versprochen!

Übrigens: Inzwischen vertreten fast alle führenden, modernen Ernährungsmediziner den „Drei-Mahlzeiten-Ansatz“!

Buchtipp: Udo Pollmer,Susanne Warmuth: „Lexikon der populären Ernährungsirrtümer: Mißverständnisse, Fehlinterpretationen und Halbwahrheiten“ (2007 im Piper Verlag)
Ein bisschen provokant geschrieben. Am Ende fragt man sich, woran man sich noch halten soll. Regt insgesamt prima dazu an, sich eigene Gedanken zur Ernährung zu machen.

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