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Zum ersten Mal seit Wochen sind die Wege frei von Eis und Schnee. Und das Beste: die Sonne lacht vom Himmel. Heute steht eine 75-Minuten-Einheit auf dem Programm. GA2 Wechselmethode, was bei mir so viel heißt wie: 10 Minuten Einlaufen, dann 15 Minuten Grundlagenausdauer 2 (Puls zwischen 157 und 170), dann 3 Minuten GA1, wie 15 Minuten GA2, usw.
Es läuft prima und macht richtig Spaß. Bis zur Minute 61. Dann macht die Wade zu. Mir fallen die Dreharbeiten für ServusTV vor zwei Tagen ein. Den ganzen Tag hing ich am Jukari Flyset. Einen Sprung wiederholten wir so oft, bis ich einen Krampf in der Wade hatte. Genau wie jetzt. Shit, denke ich mir. Der vita club süd ist noch mindestens 10 Minuten entfernt. Ich versuche möglichst locker zurück zu laufen und bin in diesem Moment nicht zum ersten Mal froh eine Physiotherapie im Haus zu haben. Und tatsächlich: eine Therapeutin hat Zeit sich meinen Beinen anzunehmen. Massiert und mit diesem genialen Kinesiotape ausgestattet, beschließe ich morgen Pause zu machen.

Rückwirkend gesehen ein wichtiger Monat mit vielen Trainingserfahrungen. Es begann mit dem ersten „richtigen“ Schnee in Salzburg. Spätestens jetzt wären meine Laufschuhe in den Schrank gewandert – wäre da DER Tag der Tage nicht gewesen: 17.April 2011, London Marathon.

Die erste 2-Stunden-Einheit steht an und damit die Frage: Wo laufe ich eigentlich so lange hin? Doch diese Sorge sollte unbegründet sein. Nach 1 ½ Stunden war klar, dass ich mich grob verschätzt hatte und ich nur dann pünktlich zur Weihnachtsfeier kommen würde, wenn ich jetzt gewaltig Gas geben würde. Vom Grundlagenausdauer-Tempo verabschiedete ich mich und spurtete die letzten 30 Minuten mit fast 12 km/h nach Hause. Schnell in die Dusche, anziehen und ab zur Feier. Essen und Trinken kann ich später. Ein Fehler. Denn bald spürte ich die leeren Glykogenspeicher, die nach Füllung verlangten. Dass der erste Schluck eher alkoholischer Natur war, trug nicht gerade zur Regeneration bei. Und so fiel ich erschöpft ins Bett. Trotzdem zog ich meine Stunde mit meinem Personal Trainer am nächsten Tag durch: ein kurzes, aber intensives EMS-Krafttraining mittels miha bodytech (da trainiert man mit Strom…) Wieder ein Fehler. Denn schon am Tag darauf stand ein einstündiges Intervall-Training auf dem Programm. Nach 45 Minuten meldete sich die Wade und sollte in den folgenden drei Wochen auf ihr Recht nach Regeneration pochen.

Kurz und gut, ich hatte übertrainiert. Zwei Wochen Laufpause zwangen meine Motivation in die Knie. In der dritten Woche konnte ich –zwar langsam und unter einigen Schmerzen, aber immerhin – wieder starten. Es dauerte noch eine weitere Woche, bis ich wieder einigermaßen „im Plan war“. Die absolute Niederlage vor dem Herrn. Seitdem gehe ich übrigens zur Physiotherapie in unser Partnerinstitut IGIA. Man gönnt sich ja sonst nichts….

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