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Irgendwann 2009 in New York: Mein Mann Christian und seine Freunde beendeten erschöpft den New York Marathon und wir Frauen als treue Fans jubelten im Ziel mit. Das war das dritte Mal, dass wir die Jungs (o.k. sie sind inzwischen schon Männer…) begleitet hatten. Schon am Abend wurde über das nächste Event diskutiert: London 2011. „Ein viertes Mal fahre ich nicht mit um zuzusehen“, denke ich im selben Moment. Aber einen Marathon laufen? Ich wusste zwar, dass mein Lauftalent nicht das Schlechteste ist, immerhin hatte ich den Halbmarathon in Salzburg in 1 Std. 43 Min. gepackt, aber 42,195 km? Natürlich erzählte ich in den folgenden Wochen noch niemandem von meinem heimlichen Plan und testete zuvor die Stimmung im Team. Günter, einer meiner besten Freunde wollte auch wieder mitlaufen. Seine Laufleistungen waren immerhin nicht wesentlich besser als meine. Das machte Mut, denn New York war nun schon sein zweiter Marathon und er hatte es ja auch gepackt.
Irgendwann rückte ich dann mit meinem Vorhaben raus und war happy als sich gleich noch zwei weitere Mädels unseres Freundeskreises anschlossen.
Wenn schon Marathon, dann richtig, dachte ich mir und absolvierte im Herbst (nachdem ich mich im Sommer mit furchtbar langweiligem Grundlagenausdauer-Training gequält hatte…) einen Laktat-Test. „Sieht ganz gut aus“, meinte Hubert, mein Trainer. Das macht wieder Mut. Der verließ mich beim Anblick des folgenden Trainingsplans aber gleich wieder. Es waren zwar nur drei Laufeinheiten pro Woche vorgesehen, die sahen aber deftig aus. 60 Min. Einheiten gab es nur in den Regenerations-Wochen, sonst ab 75 Minuten aufwärts. Ob ich das in meinem Terminplan unterbringe? Im Winter? Vor Hubert ließ ich mir nichts anmerken, ganz klar. „Zwei Wochen hast Du noch Schonzeit, dann beginnt die Vorbereitung“, meinte er locker. Na dann mal los. Das schaffe ich schon.
Ich versorgte mich mit ausreichend Vitalstoffen, die mein Training unterstützen sollten und kaufte mir zur Sicherheit eine neue Pulsuhr. Ich ahnte dabei nicht, welche Stolpersteine in den folgenden Wochen auf mich warten sollten…