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Die Salzburger Schranne ist ein Eldorado für Ernährungsexperten wie mich. Ich bin ein richtiger Schrannenfan und gehe fast jeden Donnerstag auf Salzburgs größten Regional-Markt. Hier meine Tipps für einen gelungenen Schrannenbummel:

1. Nie ohne Schrannenwagerl

Ein absolutes Must-Have. Denn schwere Sackerl verderben einem die Lust am Schrannenbummel.

Neben den Einkaufen findet sich in meinem Shopper Platz für Geldtasche, Handy und einen kleinen Regenschirm. Und ganz wichtig: man hat immer noch eine Hand frei um eine Marille zu kosten oder um Bekannte zu begrüßen. Sehr praktisch ist ein Wagen mit mehr Fächer, die z.T. thermoisoliert sind.

2. Der frühe Vogel  fängt den Wurm

Wer früh genug da ist, kann parken, muss nicht anstehen, bekommt die besten Stücke und genießt bevor die Touristen kommen. Alles geht schnell und man ist pünktlich in der Arbeit. Und bis 9 Uhr zahlt man in der blauen Zone nichts!

3. Prioritäten setzen
Wer zum ersten Mal oder nur selten auf den Markt geht,  der ist schnell mal vom Angebot überwältigt und kauft gern zuviel. Lieber öfter kommen und weniger kaufen.

4. Geld sparen

Am Markt einzukaufen kann, muss aber nicht teuer sein. Auf Angebote zu achten und Preise zu vergleichen lohnt sich. Schrannenleute machen gern mal einen besseren Preis für ein größeres Stück. Wenn sich die Sache hält, wie z.B. Speck lohnt es sich zuzugreifen

 

5. Nicht die Katze im Sack kaufen

Nicht jede Marille schmeckt gleich süß. An den meisten Ständen darf man vorher
kosten. Mmhh lecker.

6. Bargeld dabei haben

Klar, am Marktstand zahlt man (noch) bar. Am besten immer auch genügend kleineres Geld dabei haben. Marktleute sehen es nicht immer gern, wenn man um 7.30 Uhr mit einem Hunderter bezahlt. Zur Not gibt’s an der Ecke aber einen Bankomat.

7. Nachfragen

Marktleute wissen eine Menge über ihr Lebensmittel und können interessante Geschichten erzählen. Viele haben auch gleich einen Rezepttipp parat.

 

 

Infos zur Schranne:
Die Salzburger Schranne befindet sich grob gesagt rund um die Andräkirche am Mirabellplatz. Donnerstag ist Schrannentag, und zwar von 5-13 Uhr. Wenn am Donnerstag Feiertag ist, dann verschiebt sich alles einen Tag noch vorn.
Viele interessante Infos und Aktuelles findet sich auch auf der Schrannenwebsite: www.salzburgerschranne.at !

 

 

Mit Shopper zu Schranne

Als ich mir vor einem guten Jahr einen Shopper (quasi ein Einkaufswagerl) im Internet bestellt habe, konnte mein Mann Christian eher müde lächeln. Meinem Vorsatz von nun an zur Schrannenbesucherin zu werden gab er eine Realisierungschance von unter 10%.  Der Shopper (natürlich musste es die Deluxe-Variante sein: extra leicht zu rangieren und mit eingebautem Kühlfach….) erinnerte mich sofort an die Zeit der endlosen Spaziergänge mit Kinderwagen. Mein neuer Begleiter lässt sich genauso einfach mit einer Hand bedienen, wie mein bugaboo (damals noch der letzte Schrei, heute eher schon ein Must-Have der Neo-Mamis….).

 Ein Jahr später ziehe ich Fazit.

Ja, ich bin tatsächlich zur regelmäßigen Schrannengeherin geworden. Außer bei extrem schlechtem Wetter betrete ich jeden Donnerstag kurz vor 8 Uhr das Marktgelände in Salzburg. Ursprünglich wäre auch mein Freund Günter mit von der Partie gewesen, doch dem war 8 Uhr zu früh. Lediglich für eine Fotostrecke für unser Magazin vitaxpress kämpfte er sich tapfer aus dem Bett. Seit die Kids in der Schule sind, schaffe ich es sogar noch ein bisschen früher. Das ist echt enorm wichtig. Erstens kann man vor 9 Uhr noch gut und gratis parken, zweitens steht  noch nicht halb Salzburg am Lieblingsstand und drittens sind die guten Sachen spätestens um 10 Uhr tatsächlich schon weg.

Inzwischen dauert meine Schrannenrunde nicht länger als eine Stunde, das ist o.k.. Meine Favoriten habe ich natürlich längst gefunden. Dazu zählt ein Brotstand mit dem besten Nussbrot dieser Welt, ein Türke mit sensationellen selbstgemachten Aufstrichen oder auch Hertas Pralinenstand. Herta kenn ich schon ganz lang und ich glaube sie ist mein größter Fan. Sie sieht mich immer schon von weitem und steckt mit ihrer guten Laune an. Herta produziert gesunde Pralinen, also mit Trockenfrüchten, Haferflocken, dunkler Schoko und so. Natürlich ganz auf meiner pure life Linie, weil sie ohne Zucker und Zusatzstoffe auskommt.  Wenn schon ein Müsliriegel, dann so einer.

Auf der Schranne ist die Welt noch in Ordnung

Das schönste an der Schranne ist, dass man immer weiß wo man ist und wann man ist. Klingt komisch, aber seien wir doch mal ehrlich. Wer heute in den Supermarkt geht, weiß doch gar nicht mehr welche Jahreszeit ist. Immer gibt es alles, egal ob Erdbeeren, Wild oder Schwammerl. Die Schranne ist total saisonal. Wer eine Woche zu spät kommt, kriegt halt einfach keine Marillen oder keinen Spargel mehr. Und die Schranne ist regional (zumindest vorwiegend). Wer die Schrannenstandl studiert, weiß wo sein Essen herkommt und bekommt ein Gespür für Regionales und Saisonales.  Die Leute sind immer die Gleichen. Inzwischen kenne ich schon einen Großteil der Gesichter der Marktleute und mit dem ein oder anderen hat man schon eine kleine Beziehung aufgebaut. Das tut gut in Zeiten der Globalisierung und Automatisierung. Hier hat man wirklich das Gefühl die Welt ist noch in Ordnung. Hier denkt man weder an Schweinepest oder Vogelgrippe, an Schummelschinken, Analogkäse oder falsche Etiketten. Ob denn auch alles so stimmt, sei dahingestellt. Bestimmt gibt’s auch hier das ein oder andere schwarze Schaf. Will ich vielleicht auch gar nicht wissen. Lieber genieße ich ein Stückerl Käse, eine Erdbeere oder eine der gesunden Praline. Das hebt die gute Laune und davon kann man schließlich nie genug haben.

Noch ein Buchtipp:

Radio Salzburg Moderatorin Elfi Geiblinger hat einen Schrannekochbuch geschrieben. Die Fotos sind von meinem Freund Günter. Ein MUSS für alle Salzburger.

Elfi Geiblinger: Das Schrannenkochbuch, Verlag Anton Pustet >>

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