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Eiweiß kann bekanntlich eine ganze Menge. Muskeln aufbauen zum Beispiel. Nach jedem Training startet der Körper einen ausgeklügelten Reparaturprozess. Der Körper lernt, dass die bisherige Muskelmasse für das Trainingsprogramm nicht ausreichend war und erweitert in Folge sein „Muskelangebot“. Dafür benötigt er Eiweiß als Baustoff.

Eiweiß steuert unsere Gefühle

Doch nicht nur das. Auch unsere Hormone, also die Steuerungsinstrumente für unser Gefühlsleben, benötigen für ihre Bildung Eiweiß.

Für uns bedeutet das: ob wir ausgeglichen, glücklich, motiviert und konzentriert sind ist Sache des Eiweiß. Hier lohnt es sich zwei Hormone näher anzusehen:

Serotonin

Das so genannte Glückshormon macht zufrieden und ausgeglichen, sorgt für einen guten Schlaf und dafür, dass wir rundum zufrieden sind. Gebildet wird es durch die Aminosäure Tryptophan. Auf diese Aminosäure gibt es im Körper einen großen Run. Jeder will sie haben. Um aus ihr Sertonin bilden zu können, bedarf es eines Tricks. Wir brauchen ein bisschen Insulin, um das Tryptophan ins Gehirn transportieren zu können. Ergo: trypotophanhaltige Lebensmittel (z.B. Milchprodukte) mit ein paar Kohlenhydraten (ein Stückchen Obst oder Brot) gemeinsam essen.

Tipp: eine Hammer Tryptophanquelle sind Cashewkerne!

Dopamin

Ich nenne es das „Will-haben-Hormon“. Wir schütten es aus, wenn wir ein tolles Kleid im Schaufenster sehen, einen Reiseprospekt durchblättern oder – Achtung jetzt kommt’s – an unser Ziel denken (vorausgesetzt wir haben ein wirklich tolles, motivierendes Ziel definiert). Ergo: Dopamin ist für unsere Motivation zuständig. Die maßgebliche Aminosäure, die wir dafür benötigen ist das Tyrosin. Wir finden es in u.a. reichlich in Huhn, Lachs, Kürbiskernen.

Noch mehr gute Laune-Essen?

Neben den Eiweißen gibt es natürlich noch andere Nährstoffe, die dafür bekannt sind für gute Stimmung zu sorgen. Vor allem alle B-Vitamine, Vitamin D und Magnesium sind gutes Brainfood!

Süßigkeitenlade nach Halloween. HIIIILFE!!

Halloween ist vorbei und somit sind die Supermärkte gefüllt mit süßen Sachen. Zudem werden die Tage spürbar kürzer und wir bekommen weniger Sonne ab. Die Serotonin Produktion lässt nach und die Lust auf Süßigkeiten steigt.

Was die Sonne jetzt nicht mehr schafft, müssen Schokolade und Co. wieder wettmachen und das ist eine verhängnisvolle Kombination und ein unweigerlicher Angriff auf die Figur. Serotonin spielt eine wichtige Rolle für unsere Laune. Zu wenig Serotonin im Gehirn zeigt sich in Symptomen wie depressiver Stimmung, Angst, Aggression und/oder gesteigertem Appetit.

Hier gibt es nur einen Ausweg: kurzer Prozess mit der Süßigkeiten-Lade und raus an die frische Luft, egal wie ungemütlich das Wetter auch sein mag. Denn eine kalorienärmere Methode, um den Serotoninspiegel und damit die Laune zu heben, ist Sport zu treiben. 😉

 

Macht eine Glücksrolle glücklich?

Bei meinem letzten Besuch beim Vietnamesen fragte ich mich, ob die legendäre Glücksrolle wohl glücklich macht oder es zumindest soll. Schließlich muss der Name doch irgendwo herkommen oder soll sie sogar Glück bringen?

Beleuchten wir das Ganze im Detail. In Vietnam wird die Glücksrolle goi cuon genannt, was so viel heißt wie „gewickelter Salat“. Salat macht zumindest die Figur glücklich und gesund ist er bekanntlich auch. Neben den Vitaminen finden wir in der Glücksrolle außerdem entweder Hühnerfleisch oder Garnelen (oder einen andere adäquate Eiweißquelle). Beides enthält Tryptophan, den Ausgangsstoff für das „Glückshormon“ Serotonin. Aha, schon wieder ein Anknüpfungspunkt. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Glasnudeln, deren Ausgangsstoff Soja bzw. Mungbohne ebenfalls ein guter Proteinlieferant ist.

Weiter geht’s mit noch mehr gesunden Inhaltsstoffen, wie z.B. Karotten oder Gurkensticks oder auch ein paar Frühlingszwiebeln. Karotten sind reich an Beta-Carotin und damit gut für die Haut, z.B. um sie auf die Sonneneinstrahlung vorzubereiten. Na ja, einen schöne Haut lässt die Stimmung schon mal steigen. Nicht umsonst das Sprichwort „sich in seiner Haut wohlfühlen“. Bisher also tatsächlich lauter Glückslieferanten. Bleibt das Reispapier, in das die gesunden Inlays eingewickelt sind. Reismehl und alle daraus produzierten Produkte haben eigentlich einen relativ hohen glykämischen Index bzw. eine hohe glykämische Last. Das heißt, eine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel ist deutlich wahrzunehmen. Die folgende Insulinausschüttung lässt den Blutzucker wieder absinken und das führt – au weh – zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Hunger und auch mal schlechte Laune. Soll das heißen, dass die Glücksgefühle nur von kurzer Dauer sind und am Schluss gar ein Depressions-Tief folgt? Verstärkt durch die „verbesserte“ Fettspeicherung durch das Insulin?

Ganz so schlimm ist es nicht. Schließlich wird die klassische Glücksrolle roh – also unfrittiert – gegessen. Dadurch bewegen wir uns bei diesem Gericht in einem sehr fettarmen Bereich. Auch die Blutzuckerwirkung wäre durch das Frittieren exorbitant höher. Trotzdem sollte man es nicht übertreiben. Ein  oder zwei Glücksrollen sind ein toller Snack oder eine fettarme Vorspeise. Wie so oft, gilt auch hier. Maß halten ist angesagt. Zuviel davon sorgt für einen Kohlenhydrat-Overflow mit allen negativen Begleiterscheinungen.

Die Glücksrolle wird in der Regel mit Sojasoße und zerhackten Erdnüssen gegessen. Vorsicht bei anderen asiatischen Fertigsoßen. Die können neben vielen Geschmacksverstärkern auch jede Menge Zucker enthalten. Und dafür übernehme ich stimmungsmäßig bekanntlich keine Garantie 😉

Wer mehr zur Namensgebung von Glücksrolle oder Frühlingsrolle wissen möchte, wird hier fündig:
http://www.inasien.de/magazin/kulinarisches/kulinarisches_2007-03.php

Braucht das Gehirn Spezialnahrung? Nicht um auf Schmalspurleistung vor sich hin zu dümpeln, wer aber geistig fit sein und das über den ganzen Tag bleiben möchte, sollte tut gut daran, sich mit dem Thema Brainfood auseinanderzusetzen.

Erste Erkenntnis: Das Gehirn ernährt sich ausschließlich von Zucker.
Zumindest ist das die einzig wahre Energiequelle, die es akzeptiert. Genau genommen Glucose, also Traubenzucker. Doch schon hier lauert der Kapitalfehler Nummer eins. Wer sich durch ein Stück Traubenzucker geistige Höhenflüge erhofft, wird spätestens nach einer Stunde enttäuscht. Denn so schnell sinkt der hochgepuschte Blutzuckerspiegel auch wieder ab. Vielmehr sind komplexe Kohlenhydrate sind angesagt, wobei wir wieder beim guten alten Vollkornbrot als perfekte Ausgangsbasis für Frühstück oder Mittagssnack wären.

Zweite Erkenntnis: Das Hirn braucht Fett.
Allerdings nicht als Brennstoff, sondern als Bausubstanz für die Zellmembranen. Punkten können hier die sog. Omega-3 Fettsäuren, also fette Fische, wie Lachs oder aber auch Walnüsse. Apropos Nüsse. Die bringen uns zur

Dritten Erkenntnis: Tryptophan sorgt für Ausgeglichenheit.
Als Baustoff für das Glückshormon Serotonin ist diese Aminosäure u.a. in Milchprodukten aber in besonderen Maß auch in Cashewnüssen drin. Und dass Nüsse die perfekte Nervennahrung sind, weiß man schließlich spätestens seit dem Studentenfutter. (Tipp: die Rosinen nur in Maßen genießen)

Vierte Erkenntnis: Magnesium schützt unser Gehirn vor Stress,
weil es die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin reduziert. Ein toller Magnesium-Lieferant ist die Avocado, die nebenbei auch noch gesunde Fitmacher-Fette sowie hilfreiches Eiweiß enthält. Daneben sind Kalium, Zink und Eisen gutes Brain-Food.

Fünfte Erkenntnis: Bei Stress braucht der Körper verstärkt Antioxidantien,
wie z.B. Vitamin C oder sog. Flavonoide. Ein Streitgespräch von 15 Minuten soll schon zu einem Vitamin C Abfluss von 300mg führen. Man muss mindestens einen halben Liter Orangensaft trinken, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Oder man isst täglich eine rohe Paprika mehr…

Sechste Erkenntnis: Leistungsfähig bleibt nur der, der genügend trinkt.
Mind. 1,5 Liter Wasser benötigt der Körper, um geistig fit zu bleiben. Wer mehr als sein Normalgewicht auf die Waage bringt, braucht aber deutlich mehr.

Siebte Erkenntnis: B-Vitamine sind Nerven-Vitamine.
Wir brauchen sie für einen guten Schlaf und als Wunderwaffe in stressigen Zeiten. Punkten können hier Haferflocken, Milchprodukte, Fisch, aber auch Fleisch und Geflügel.

Klingt also ganz nach ausgewogener Ernährung. Und das soll es auch. Denn geistige Höhenflüge sind  nur dann zu erreichen, wenn das Optimum an Nährstoffen verwertet werden kann. Junk-Food, Süßigkeiten und Fertigprodukte sind also fehl am Platz und nehmen den „guten“ Nährstoffen den Platz weg.

Mein idealer Brain-Food Tag sieht so aus:

Morgens:

  • Vollfett-Joghurt (Vit B2, B12, Tryptophan, Kalium)
  • mit Haferflocken (Vit B1, komplexe Kohlenhydrate),
  • Trauben oder Äpfeln (Flavonoide, Vitamin C)
  • und einem Glas frisch gepresstem Orangensaft (Vitamin C)

Mittagssnack:

  • Vollkornbrot (komplexe KH, Zink als Antioxidans)
  • mit Avocadoaufstrich (Magnesium, Kalium, mehrfach unges. Fettsäuren),
  • eine Paprika (Vit.C),
  • eine Hand voll Cashew- oder Walnüsse (Tryptophan, Omega-3)
  • und als Nachspeise ein Stück dunkle Schokolade (Flavonoide, Tryptophan)

Abends:

  • Gebratenes Lachsfilet (Omega-3, Vit. B2, B6, Tryptophan)
  • mit Spinat (Vit. B6, Magnesium, Kalium)
  • und als Nachspeise eine Kiwi (Vit.C)