Sich über Möglichkeiten ohne Zucker und Mehl zu backen Gedanken zu machen, ist natürlich sehr gut. Vor allem wenn es darum geht langfristig ein paar positive Veränderungen im Ernährungsverhalten umzusetzen.

Innerhalb der 30 Tage Challenge hat das Vor- und Nachteile. Erinnert Ihr Euch an das Entstehen neuer Gewohnheiten? 21 Tage braucht es, bis wir uns eine Sache abgewöhnt oder etwas Neues angewöhnt haben.

Ich will mal ein Beispiel von mir selbst geben.

Ich bin ein Schoko-Junkie. Wenn ich eine gute dunkle Schokolade in die Hände bekomme, gibt es kein Halten mehr. Da kenne ich kein Maß und Ziel. Daher blende ich die Möglichkeit während der 30 Tage Schokolade zu essen komplett aus. Natürlich weiß ich, dass ein Stück dunkle Schokolade wahrscheinlich mehr nutzt, als es schadet (viele Antioxidantien!). Aber ich weiß, dass ich mir nur das Leben schwer machen würde, wenn ich auch nur mit einem Stückchen anfangen würde. Also beschäftige ich mich gar nicht mit der Möglichkeit, sondern konzentriere mich vollkommen darauf, was ich koche um meine 5 Portionen Obst und Gemüse zusammen zu bekommen.

Die Sache mit den Süßstoffen

Ganz ähnlich ist das mit den Süßstoffen. Die Experten streiten sich darüber, was wirklich passiert, wenn wir Süßstoffe essen. Kommt es zu einer Insulinreaktion (allein aufgrund des geschmacklichen Reizes im Mund) oder nicht? Ich halte mich da wieder an die Praxis. Wieso werden Schweine mit Süßstoffen gemästet? Warum stieg das Gewicht der amerikanischen Bevölkerung trotz vermehrtem Süßstoffkonsum stetig an? Wirken Süßstoffe vielleicht doch appetitanregend? Verursachen sie vielleicht doch einen stoffwechseltechnischen Supergau im Körper? Eines weiß ich sicher: wenn ich permanent Zucker gegen Süßstoffe tausche, dann werde ich mir die Lust auf Süßes nie abgewöhnen.

Langfristig bin ich total dafür nach guten Zuckeralternativen zu suchen, denn Zucker ist nun mal ein beliebter Geschmacksträger und schmeckt ja auch gut. Daher habe ich auch ein Video über die besten Zuckeralternativen gemacht. Schaut doch mal rein!

>> Zum Video

Wie Ihr die Zuckersache während der 30 Tage angeht, hängt stark von Eurer Zielsetzung ab. Wer in den 30 Tagen 5 Kilo abnehmen möchte, wird hier strenger sein müssen, wie derjenige, der einfach ein bisschen fitter werden möchte.

Alternativen zu Weizenmehl?

Bleibt nun noch die Frage nach Backen ohne Mehl. Sämtliche Alternativen zu Weizenmehl sind total zu begrüßen. Hier lohnt es sich zu experimentieren: Mandelmehl, Erdmandelmehl, Kokosmehl, …. alles prima. Freu mich über Eure Erfahrungen mit den Weizenmehl-Alternativen!

 

 

Fett statt Kohlenhydrate

Als ich anfing meine ersten Ernährungskurse zu halten, lehrte ich vollkommen gegen den Mainstream. Damals war Fett in der gesamten westlichen Welt noch der erklärte Feind. Low Fat Produkte waren extrem trendy, während ich nur von den Kohlenhydraten sprach. Meine Vorbilder waren Montignac und Dr. Nicolai Worm. Und ich sprach aus tiefster Überzeugung, hatte ich mich doch zuvor jahrelang mit Fettsparen abgequält (mit höchst mäßigem Erfolg und wenig Genuss). Im Gegenzug war ich vollkommen begeistert wie gut das lief, wenn man auf Zucker und Weißmehl konsequent verzichtete und sich dafür das Steak schmecken ließ.

Schattenseiten…

Ich musste allerdings auch erkennen, dass meine Philosophie auch ihre Schattenseiten hatte. Die einschlägigen Ernährungsgesellschaften hielten damals noch verbissen an ihrer „Wenig Fett, viel Kohlenhydrate“ – Theorie fest und unterstützten davon abweichende Programme in keinster Weise. Was die Gesellschaft für Ernährung sagt, ist Gesetz. (Daran hat sich bis heute übrigens nichts geändert.)

Obwohl ich mir damals so sicher war, dass mein Weg richtig war, begann ich ein bisschen zu zweifeln und relativierte meine Aussagen ab und an. Denn das Fett als unschuldig oder gar gesundheitsfördernd darzustellen, das ging ja gar nicht. Schon gar nicht, wenn man seine Meinung öffentlich kundtut.

So spreche ich heute über Fett

Heute bin ich da wieder viel mutiger. Ich beobachte wie sich „alte Fett-Theorien“ zunehmend als nicht haltbar erweisen. Ich verfolge neue Studien, die plötzlich sogar gesättigten Fettsäuren gesundheitsfördernde Eigenschaften nachweisen. Und ich vertraue meinem Gefühl, spüre in meinen Körper hinein. Und ich traue mich ganz klare Aussagen zu treffen: (industrielle) Transfettsäuren sind mies und man soll die Finger davon lassen. Gesättigte Fettsäuren sind okay, aber man braucht nicht zuviel davon, denn sie machen auch ein bisschen träge und setzen sich bei übermäßigem Verzehr an. Ungesättigte Fettsäuren sind gut, aber nicht immer. Manchmal können sie dem Körper auch schaden. Und: nicht jeder Körper geht gleich gut mit dem Fett um. Es gibt vielmehr eine große genetische Komponente bei der ganzen Angelegenheit.

Und in 10 Jahren?

Viele Fette, die lange verpönt waren, sind inzwischen en vogue. Man denke an das Kokosöl oder das Gänseschmalz. Was lehrt uns das? Wir wissen in Wirklichkeit immer noch zu wenig über die Ernährung. Höchstwahrscheinlich sind in 10 Jahren die heutigen Erkenntnisse auch schon wieder überholt. Muss mich das nervös machen? Ich denke nicht. Denn eines wird auch in 10 Jahren noch so gelten: wer auf seinen Körper hört und eine gewisse Sensibilität für ihn entwickelt, wird sicher richtig liegen.

Inspiriert für dieses unkomplizierte Hühnergericht hat mich ein Rezept von Jamie Oliver. Im Laufe der Jahre habe ich das ein bisschen angepasst und variiere hier auch immer wieder, je nachdem was ich Zuhause habe. Das ist eines der praktischsten Gerichte, die ich kenne. Vorbereitungszeit quasi Null, kaum Abfall in der Küche und während das Hühnchen gemächlich im Ofen für sich hinknuspert, gehe ich duschen oder eine Runde meditieren.

 

Man braucht für 4 Personen:

  • 4 Hühner Oberkeulen
  • mind. 10 kleine Cocktailtomaten
  • ein Bund Basilikum
  • eine Knoblauchknolle
  • eine Stange Lauch und/oder eine Zucchini
  • eine Chilischote
  • Olivenöl
  • Pfeffer, Salz

Zubereitung:

Huhn mit Tomaten und Basilikum

In die Zwischenräume stopft man Tomaten, Basilikum und Gemüse

Oberkeulen in eine große Auflaufform geben. In die Zwischenräume stopft man die Tomaten (evtl. halbiert) und den gesamten Basilikum. Knoblauchknolle halbieren und beide Hälften (mit Schale) mit in die Auflaufform geben. Chilischote längs halbieren und ebenfalls dazu geben. Jetzt kann man noch Lauch und/oder Zucchini (in mundgerechten Stücken) in die letzten Zwischenräume platzieren.

Salz und Pfeffer und reichlich Olivenöl drüber und rein in den Ofen. Jamie empfiehlt das Ganze bei 100 Grad zu garen. Das dauert mir aber zu lange. Ich mach 150 Grad und geh u.U. zwischendurch auch auf 200 Grad hoch. Je nach Temperatur muss man mit 45-75 Minuten rechnen. (Bei Jamie dauert das auf jeden Fall 90 Minuten).

 

 

 

Feldsalat

Als Beilage gibt’s Salat

Durch die lange Garzeit wird das Hühnchen super saftig. Man kann es nach der Halbzeit auch mal wenden. Als Beilage gibt’s bei mir meistens einen Salat.

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Suche nach Alternativen zu Nudeln, Reis & Co. stößt man ja inzwischen auf jede Menge Getreide oder getreideähnliche Sorten. Ist alles gut oder muss man auch hier genauer hinsehen?

Gleich mal vorneweg: nur weil es sich um ein „exotisches“ Produkt handelt, muss es nicht gleich besser sein. Auch nicht, weil es Bio oder Organic oder Glutenfrei ist. Wichtig ist für uns die jeweilige Blutzuckerwirkung. Auch wenn viele dieser Pseudogetreidesorten durchaus über gute Nährwerte verfügen, können manche von ihnen unserer Bauchspeicheldrüse viel Insulin entlocken. Lange Rede, kurzer Sinn, hier kommen meine Empfehlungen:

Alternative zu Reis:

Geeignet: Dinkelkörner, Dinkelreis, Quinoa (sehr gut, weil viel Eiweiß), Grünkern, Bulgur, Wildreis, Gerste (ganze Körner), roter Reis, Kamut (auch sehr hoher Eiweißgehalt), Buchweizen

Weniger geeignet (weil hoher Glykämischer Index): Couscous, Ebly (Weizen!), Hirse, Polenta

 

Alternative zu Nudeln:

Geeignet: Roggennudeln, Glasnudeln, Konjaknudeln (=Shirataki), Vollkornnudeln, Spaghetti al dente

Weniger geeignet: Reisnudeln

 

Alternative zu Kartoffeln:

Geeignet: Süßkartoffel, Topinambur, Pastinake (z.B. Püree)

Ungeeignet: vor allem wenn die Kartoffel bearbeitet ist (z.B. Pommes, Püree, Kroketten), wird sie zum Dickmacher. Am besten Kartoffel natur genießen.

Alternative zu Mehl:

Geeignet: Kichererbsenmehl, Erdmandelmehl, Mandelmehl, Kokosmehl, Roggenmehl,

Weniger geeignet: herkömmliches Dinkelmehl (wenn nicht Vollkorn)

Dinkel ist von der Kohlenhydratstruktur ähnlich dem Weizen bzw. herkömmlicher Weizen ist aus dem ursprünglichen Dinkel durch Züchtung hervorgegangen. Dinkel ist aus diversen Gründen immer noch besser als Weizen, aber keinesfalls die perfekte Lösung für eine niederglykämische Ernährung.

Idee:

Wie wäre es mal mit Zucchini-Nudeln? Das funktioniert auch mit Spaghetti-Kürbis oder Karotten! Hier habe ich ein Rezept von Anne Hild aus dem Kochbuch zur Hcg-Diät nachgekocht: