Beim Ausmisten meines Vorratsschrank ahnte ich schon nichts Gutes. Da wanderten schon einmal eine Menge der „trockenen“ Lebensmittel in die „Nicht-regional-Kiste“. Und tatsächlich sollte sich das Thema Getreide & Co. als gar nicht sooo leicht herausstellen.

Auf den ersten Blick leben wir in Salzburg im Brotparadies. Im Gegensatz zu anderen Gebieten backen nämlich viele unserer Bäcker noch wirklich selbst. (Im Vergleich: in Deutschland arbeiten über 95% der Bäcker mit industriell vorgefertigten Teiglingen.)

Doch woher kommt das Getreide? Tatsächlich ist es so, dass wir in Salzburg zwei Getreidesorten in größerem Stil anbauen: den Laufener Landweizen und den Tauernroggen. Größer ist dabei relativ, denn die Anbaugebiete für den Tauernroggen sind auch begrenzt, so dass viele Bäcker an dieses Getreide gar nicht richtig „rankommen“. Man kann beide Mehlsorten aber kaufen, unter anderem in der >> Lerchenmühle in Gollig, wo diese auch gemahlen werden.

Wo kauft man Brot aus Salzburger Getreide?

Der >> Itzlinger (Schranne, etc.) baut selbst auch den Laufener Landweizen an und bietet daraus ein Vollkornbrot und so eine Art Baguette an. Hauptanbaugebiet für den Laufener Landweizen ist tatsächlich das Gebiet rund um Bürmoos Richtung Oberösterreich. In dieser Gegend liegt auch das >> Stiegl Gut Wildshut. Dort werden auch alte Urgetreidesorten angebaut und Brot aus dem Tauernroggen kann man im gutseigenen Restaurant genießen.

Beim >> Obauer (St. Gilgen) und beim >> Pföss (Elsbethen und Salzburg Stadt gibt’s ein Brot aus dem Tauernroggen. Ein kleiner Geheimtipp ist der >> Greilhof aus dem Lungau. Der hat nämlich am Freitag einen Stand im Europark (Bauernmarkt) und verkauft dort nur an diesem Tag ein von der Nachbarsbäuerin frisch gebackenes Tauernroggenbrot an.

Dann findet man natürlich immer wieder einzelne Bauern, die selbst etwas Getreide (auch Dinkel, etc.) anbauen und zu Brot verarbeiten, wie z.B. der >> Joglbauer in Obertrum oder der >> Dandlhof in Wals.

Haferflocken & Co.?

Für meine Frühstückshaferflocken bin ich letztlich im Internet fündig geworden und dort auf die Familie Bamberger aus St.Georgen in Salzburg gestoßen. Sie betreiben einen Online-Shop mit Getreideprodukten aus der Region, www.biodinkelnudeln.com. Neben den Haferflocken habe ich auch gleich Nudeln bestellt.

Nudeln sind ja auch so ein Thema, das sich dann aber leichter lösen ließ wie gedacht. Es gibt zahlreiche Kooperationen zwischen Bauern, die etwas Getreide anbauen und Hühnerbauern, die die Eier dazu liefern können. Einer von beiden übernimmt dann in der Regel die Produktion, verkauft wird meistens am eigenen Stand auf den Bauernmärkten oder im eigenen Hofladen. Gefunden habe ich welche am Stand vom Spitalergut am Bauernmarkt Hallein oder bei >> Hühnerbäuerin Nicole Leitner (Kastnerbauer) in Anif.

Apropos Eier…

Regionale Eier zu kaufen ist wirklich einfach, wenn man ein bisschen die Augen offen hält. Legehühner laufen bei vielen Bauern irgendwie mit und in der Regel natürlich alles Freilandhühner. Einige von ihnen verkaufen an die umliegenden Supermärkte. So gibt’s im Sparmarkt beim Herrn Haas in Aigen die Eier einer Bäuerin aus Elsbethen, in Anif die Eier vom Kastnerbauer. Der betreibt auch einen Eierautomaten, u.a. am Kreisverkehr in Anif beim Maximarkt. Und dann gibt’s natürlich die ganzen Hofläden, wie den Joglbauer, der >> Schusterbauer in Koppl oder auch der >> Erentrudishof in Salzburg und natürlich die diversen Marktstände.

Bei Nicole Leitner habe ich mal ein sehr nettes Video gedreht. Sie ist eine reine Bio-Hühnerbäuerin mit 1500 Hühner in mobiler Freilandhaltung.

Bio Eier vom Schusterbauer in Koppl

Übrigens: Wer sicher gehen will, von welchem Hof sein Frühstücksei stammt, der wirft einen Blick auf die Betriebsnummer, die auf den Eiern aufgedruckt ist. (Das sind die letzten paar Zahlen auf dem Ei.) Auf der Seite www.eierdatenbank.at kann man nachsehen, um welchen Hof es sich handelt. Das ist insofern interessant, weil die großen Marken in der Regel an diversen Höfen zukaufen.