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Wissen Sie, wann die meisten Menschen entscheiden ins Fitness-Studio zu gehen? Beim Blick auf die Urlaubsfotos. Hilfe, bin das ich?? Also so viel hab ich im Urlaub auch wieder nicht gegessen…. Bekannt? Mir ehrlich gesagt schon. Denn auch wenn man sich viele Tricks überlegt, wie man schlank durch die Sommerzeit kommt, so hinterlassen Grillabende, weißer Spritzer, ab und zu mal ein Eis auch bei gesundheitsorientierten Genießern manchmal ihre Spuren. Schließlich geht es im Sommer allgemein etwas lockerer zu. Laissez-faire wie man so schön sagt. Ist ja auch o.k., wenn man spätestens mit Schulstart wieder die Zügel aufnimmt. Am besten funktioniert das, indem man erst einmal ein oder zwei Entschlackungstage einlegt. Die wirken quasi wie eine Art Kick-off. Ich selbst hab auch grad wieder gestartet. Um wieder „auf Schiene zu kommen“ bin ich gerade in der „strengen Phase“ von metabolic balance. Der Anfang ist dann immer hart, das muss man einfach zugeben. Aber umso erstaunlicher der Effekt schon nach wenigen Tagen. No-Alcohol, wenig Kohlenhydrate, nichts Süßes außer Obst, dafür Eiweiß und Gemüse vervielfachen gleich die Leistungsfähigkeit.

Doch bleiben wir beim Start. Ein wichtiger Tipp von meiner Seite: legen sie einen ganz fixen Starttermin fest. Noch besser: erzählen Sie Ihren Freunden davon. Dann gibt es schließlich kein Zurück mehr. „Ab-morgen-bin-ich-wieder-strenger“ hat noch nie funktioniert. Wenn Sie dabei gleich eine Darmentleerung vornehmen (z.B. mit Bittersalz) finden Sie den Einstieg noch leichter.

 

Waage

Planen Sie die nächsten zwei Wochen die Mahlzeiten genauer ein wie normal. Wann und was gibt es zu Mittag? Ist mein Kühlschrank mit den richtigen Lebensmitteln gefüllt? Muss ich vielleicht mal etwas ins Büro mitnehmen? Usw.  Diese zwei Wochen sind ein guter Einstieg um sich (wieder) einem besseren Ernährungsverhalten zu nähern.

Nun zum Thema Sport. Ambitionierte Outdoorsportler kennen das Problem. Trotz jeder Menge Sport im Sommer nimmt man nicht ab oder sogar zu. Völlig normal. Gerade bei Ausdauersportarten wie Mountainbike oder bei längeren Laufrunden nehmen Appetit und Hunger deutlich zu. Vor allem auf Kohlenhydrate. Unterm Strich isst man dann oft mehr als man verbraucht hat. Sport ist also kein Garant für weniger Gewicht. Aber trotzdem unerlässlich. Wenn „no sports“ bisher für Sie das Motto war, sollten sie erst einmal klein, aber gezielt anfangen. Ich plädiere zunächst für den Schwerpunkt  Krafttraining um Muskulatur aufzubauen. Erst nach den ersten Erfolgen würde ich den Ausdauerpart intensivieren. Diese Vorgehensweise hat einen großen Vorteil: man spart Zeit und sieht trotzdem gleich Erfolge. Außerdem: Krafttraining ist der beste Schutz vor dem Jo-Jo Effekt!

 

Man muss übrigens nicht gleich zum Gesundheitsapostel werden. Sie können sich auch nur ganz gezielt ein paar Schwerpunkte setzen, z.B. nichts Süßes, kein Alkohol oder kein Weißmehl. Wichtig ist nur, dass Sie diesen Schritt auch wirklich ehrlich und konsequent umsetzen. Dann haben Sie gute Chancen, dass die Umstellung auch langfristig klappt.

Jetzt geht’s wieder los. Jetzt wird gefastet. Mit Saft, Suppe oder einmal ohne alles. Die Motivation ist hoch. Die gesellschaftliche Akzeptanz könnte nie besser sein als jetzt. Bleibt nur noch die Frage: macht Fasten eigentlich schlank? Insider wissen: eine Woche Fasten bedeutet mittelfristig ein Kilo MEHR auf der Waage! Wie, das kann doch nicht sein. Da strengt man sich an und hinterher soll das böse Erwachen kommen? Nun ja, nicht ganz. Es kommt darauf an WARUM Sie fasten wollen? Ursprünglich hat das Fasten ja etwas Religiöses bzw. Spirutuelles. Der Geist sollte geschult werden, die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung erhöht. Dies sind in der Regel auch die Hauptmotive vieler Fastenfans, ähnlich wir beim sog. „Runners‘ High“ kommt es auch beim Fasten zu Glücksgefühlen. Man fühlt sich seinem Körper überlegen, verspürt nach einigen Tagen keinen Hunger mehr und hat sogar das Gefühl „eigentlich gar nicht mehr essen zu müssen“. Es hat mit geistiger und körperlicher Reinigung zu tun. Nach dem Fastenbrechen werden Speisen besonders intensiv wahrgenommen und der Kick einer guten Mahlzeit ist unvergleichlich.

Das alles spricht für’s Fasten. Doch es sprechen auch einige Dinge dagegen. Vor allem, wenn die Fastenkur mehr als drei Tage andauert, wird es nämlich für den Körper brenzlig. Denn die Eiweißversorgung wird knapp. Eiweiß – genaugenommen die sog. acht essentiellen Aminosäuren brauchen wir nämlich zum Leben wie Luft und Wasser. Sie sind der Baustoff für jede Körperzelle. Kommt kein Eiweiß über die Nahrung rein, muss körpereigenes Eiweiß abgebaut werden. Nachdem unser Körper ein cleveres Kerlchen ist, holt er sich das Eiweiß dort, wo es am wenigsten benötigt wird – aus der Muskulatur. Weniger Muskeln bedeutet aber auch weniger Grundumsatz. Uns Körper schraubt also auf Sparflamme – und bleibt da auch erst einmal. Auch wenn später wieder Eiweiß nach kommt. Denn man kann ja nie wissen, wann die nächsten schlechten Zeiten anbrechen. Das Ergebnis kennt jeder, der schon mal einen Diät gemacht hat (statistisch übrigens jede zweite Frau in Österreich): der JO-JO EFFEKT. Das Gewicht schießt wieder schlagartig nach oben.

Meine Conclusio: Fasten ist zum Abnehmen keinesfalls geeignet, kann aber ein guter Einstieg in eine Ernährungsumstellung sein. Übrigens: auch wenn man in Länder mit fremdartigen Essen reist ( Denke an Durchfall & Co.) können ein paar Tage Fasten inkl. Darmentleerung im Vorfeld helfen, sich am Zielort schnell auf das neue Essen einzustellen.

Hier meine Tipps zum richtigen Fasten:

  • Wer seine Ernährung umstellen möchte, startet am besten mit ein, zwei oder maximal drei Entschlackungstagen (z.B. mit Gemüsebrühe).
  • Eine Darmentleerung (z.B. mit Bittersalz) hilft Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen. Außerdem gut gegen den Hunger in den ersten Tagen.
  • Wer eine längere Fastenkur machen möchte, sollte sich mental gut darauf vorbereiten. Passt es zeitlich? Habe ich genug Ruhe und Muße dafür? Lesen Sie sich in die Thematik ein, schließen Sie sich einer Fastengruppe an oder beziehen Sie einen Arzt mit ein. Wer die Luxusvariante bevorzugt geht gleich auf Fastenurlaub. Ist zwar oft genauso teuer wie ein Urlaub im 5-Sterne Hotel – aber man kann sich immerhin voll und ganz auf sich konzentrieren.
  • Prüfen Sie mehrere Fastenvarianten. Was passt zu Ihnen? So wird Saftfasten z.B. nicht von jedem vertragen. Fühlen Sie in sich hinein oder besprechen Sie die beste Variante mit Ihrem Arzt oder einer Ernährungsberaterin.
  • Für bestimmte Gruppen ist Fasten tabu: Schwangere, Stillende, Kinder oder ältere Personen sollten generell die Finger davon lassen. Auch bei vielen Erkrankungen kann Fasten sogar gefährlich sein. Im Zweifel immer mit dem Arzt absprechen.
  • Die wichtigste Zeit kommt nach dem Fasten. Das sog. Fastenbrechen, die ersten Mahlzeiten, die ersten zwei Wochen danach entscheiden darüber, ob Sie in die Jo-Jo-Falle tappen oder langfristig einen Bonus herausholen. Hier kann die Hilfe eines Ernährungscoaches sehr hilfreich sein.

Ich bin für „Fasten Light“: Nutzen Sie die Fastenzeit um ein bestimmtes Ernährungslaster endlich aus dem Weg zu räumen oder zumindest besser damit umzugehen. Ganz egal, ob Sie auf Süßes, auf Alkohol oder ein paar Wochen auf Fleisch verzichten. Ihr Körper wird sicher mit einem positiven Signal darauf antworten – vielleicht sogar indem er Sie um ein paar Kilo erleichtert ;-).