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Braucht das Gehirn Spezialnahrung? Nicht um auf Schmalspurleistung vor sich hin zu dümpeln, wer aber geistig fit sein und das über den ganzen Tag bleiben möchte, sollte tut gut daran, sich mit dem Thema Brainfood auseinanderzusetzen.

Erste Erkenntnis: Das Gehirn ernährt sich ausschließlich von Zucker.
Zumindest ist das die einzig wahre Energiequelle, die es akzeptiert. Genau genommen Glucose, also Traubenzucker. Doch schon hier lauert der Kapitalfehler Nummer eins. Wer sich durch ein Stück Traubenzucker geistige Höhenflüge erhofft, wird spätestens nach einer Stunde enttäuscht. Denn so schnell sinkt der hochgepuschte Blutzuckerspiegel auch wieder ab. Vielmehr sind komplexe Kohlenhydrate sind angesagt, wobei wir wieder beim guten alten Vollkornbrot als perfekte Ausgangsbasis für Frühstück oder Mittagssnack wären.

Zweite Erkenntnis: Das Hirn braucht Fett.
Allerdings nicht als Brennstoff, sondern als Bausubstanz für die Zellmembranen. Punkten können hier die sog. Omega-3 Fettsäuren, also fette Fische, wie Lachs oder aber auch Walnüsse. Apropos Nüsse. Die bringen uns zur

Dritten Erkenntnis: Tryptophan sorgt für Ausgeglichenheit.
Als Baustoff für das Glückshormon Serotonin ist diese Aminosäure u.a. in Milchprodukten aber in besonderen Maß auch in Cashewnüssen drin. Und dass Nüsse die perfekte Nervennahrung sind, weiß man schließlich spätestens seit dem Studentenfutter. (Tipp: die Rosinen nur in Maßen genießen)

Vierte Erkenntnis: Magnesium schützt unser Gehirn vor Stress,
weil es die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin reduziert. Ein toller Magnesium-Lieferant ist die Avocado, die nebenbei auch noch gesunde Fitmacher-Fette sowie hilfreiches Eiweiß enthält. Daneben sind Kalium, Zink und Eisen gutes Brain-Food.

Fünfte Erkenntnis: Bei Stress braucht der Körper verstärkt Antioxidantien,
wie z.B. Vitamin C oder sog. Flavonoide. Ein Streitgespräch von 15 Minuten soll schon zu einem Vitamin C Abfluss von 300mg führen. Man muss mindestens einen halben Liter Orangensaft trinken, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Oder man isst täglich eine rohe Paprika mehr…

Sechste Erkenntnis: Leistungsfähig bleibt nur der, der genügend trinkt.
Mind. 1,5 Liter Wasser benötigt der Körper, um geistig fit zu bleiben. Wer mehr als sein Normalgewicht auf die Waage bringt, braucht aber deutlich mehr.

Siebte Erkenntnis: B-Vitamine sind Nerven-Vitamine.
Wir brauchen sie für einen guten Schlaf und als Wunderwaffe in stressigen Zeiten. Punkten können hier Haferflocken, Milchprodukte, Fisch, aber auch Fleisch und Geflügel.

Klingt also ganz nach ausgewogener Ernährung. Und das soll es auch. Denn geistige Höhenflüge sind  nur dann zu erreichen, wenn das Optimum an Nährstoffen verwertet werden kann. Junk-Food, Süßigkeiten und Fertigprodukte sind also fehl am Platz und nehmen den „guten“ Nährstoffen den Platz weg.

Mein idealer Brain-Food Tag sieht so aus:

Morgens:

  • Vollfett-Joghurt (Vit B2, B12, Tryptophan, Kalium)
  • mit Haferflocken (Vit B1, komplexe Kohlenhydrate),
  • Trauben oder Äpfeln (Flavonoide, Vitamin C)
  • und einem Glas frisch gepresstem Orangensaft (Vitamin C)

Mittagssnack:

  • Vollkornbrot (komplexe KH, Zink als Antioxidans)
  • mit Avocadoaufstrich (Magnesium, Kalium, mehrfach unges. Fettsäuren),
  • eine Paprika (Vit.C),
  • eine Hand voll Cashew- oder Walnüsse (Tryptophan, Omega-3)
  • und als Nachspeise ein Stück dunkle Schokolade (Flavonoide, Tryptophan)

Abends:

  • Gebratenes Lachsfilet (Omega-3, Vit. B2, B6, Tryptophan)
  • mit Spinat (Vit. B6, Magnesium, Kalium)
  • und als Nachspeise eine Kiwi (Vit.C)

Beliebt es es ja nicht gerade. Gerade mal 18 Rossfleischereien gibt es in ganz Österreich und einen Metzger, der Pferdefleisch anbietet, muss man erst einmal finden. Dabei könnte Pferdefleisch aus gesundheitlicher Sicht durchaus punkten. Zum einen ist es extrem fettarm. 100g eines wohlgenährten Pferdes haben gerade mal 3,5g Fett, das ist nur halb so viel wie mageres Rindfleisch. Außerdem ist es reich an Eisen und wäre daher gerade für Frauen ein Hit. Trotzdem lehnt ein Großteil der Österreicher den Konsum von Pferdefleisch ab oder findet es sogar verwerflich welche zu essen. An dieser Stelle lohnt es sich etwas über „political correctness“ beim Essen nachzudenken. Und hier muss ich viele enttäuschen. Fast jeder von uns verhält sich in dieser Angelegenheit nicht ganz einwandfrei. Ein Beispiel: für die Produktion von Palmfett, das sich in fast jedem schokoüberzogenen Eiskonfekt, in vielen Backwaren und in Margarine befindet, werden tausende Hektar Urwald gerodet. Beim herkömmlichen Bananen- oder Ananasanbau müssen Plantagenarbeiter immer noch unter menschenunwürdigen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen arbeiten. Und nicht zuletzt das heißgeliebte Sushi ist fragwürdig geworden. Denn die roten Tunfischbestände sind inzwischen um 85% leer gefischt. Und wer beim Einkauf vom Fleisch lieber auf den Preis, als auf die Fleischherkunft achtet, ist Mittverursacher der Massentierhaltung.

Keine Angst, ich will Euch nicht die Lust am Essen nehmen, sondern lediglich ein bisschen Bewusstseinarbeit betreiben. In Österreich hat Essen, ehrlich gesagt, keinen großen Stellenwert. Wir geben gerade mal 15% unseres Einkommens dafür

aus. Franzosen lassen 30% auf dem Teller liegen. Der Preis siegt in vielen Fällen. Zulasten von Mensch und Tier. Was kann ich tun? Bio einkaufen ist schon mal ganz gut. Das tut immerhin auch meiner Gesundheit gut. Politisch korrekt kauft man mit Fairtrade Produkten ein. Die sind zwar ein bisschen teuerer, dafür leistet man einen Beitrag zum Großen Ganzen und sorgt für gute Arbeitsbedingungen der Landarbeiter und deren Familien.

Beim Konsum vom Fisch muss ich als Ernährungsexpertin eine Gratwanderung eingehen. Die wertvollen Omega-3 Fettsäuren sind nämlich nur im –großteils gefährdeten- Meeresfisch drin. Hier kann ich auf Zuchtlachs, Hering oder Makrele setzen. Der Tunfisch bleibt dann das Highlight zu besonderen Anlässen.

Pferdefleisch zu essen ist übrigens politisch gesehen weitgehend unbedenklich. Massentierhaltung gibt es nicht. Geschlachtet werden vorwiegend verletzte Pferde. Hier stellt sich sogar die Frage, ob das Entsorgen von eingeschläferten Pferdekadavern als Sondermüll besser ist als die Schlachtung und vollständige Verwertung. Meines Erachtens NEIN. Und: dem Pferd ist es egal, ob es nach seinem Tod gegessen oder verbrannt wird. Wichtig ist doch zu Lebzeiten achtsam mit den Tieren umzugehen. Und das ist bei Pferden zumindest eher der Fall als bei den meisten Rindviechern, Hühnern oder Schweinderln.

Infos dazu gibt’s auch unter:

www.trainsfair.org oder www.fairtrade.at
www.pferd-und-fleisch.de
http://www.welt.de/lifestyle/article2763439/Pferdefleisch-eine-selten-gewordene-Spezialitaet.html

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Margarine ist besser als Butter…

Cholesterin, das Schreckgespenst in unserem Essen. Verdirbt uns die Lust am Ei und am heißgeliebten Schnittlauchbrot. Zu Recht? Schon an dieser Stelle darf ich eine kleine Entwarnung loswerden. Bitte nehmt Butter statt Margarine! Sie kommt von der Kuh, die Margarine aus der Fabrik. Wer sich schon mal den Produktionsprozess der schmierfähigen, rein pflanzlichen und damit natürlich 100% cholesterinfreien Substanz näher ansehen hat, steigt gern wieder um auf das gute alte Milchprodukt.

Eines einmal vorneweg: Cholesterin ist für unseren Körper super wichtig. Wir bilden daraus u.a. unsere Geschlechtshormone, das wichtige Vitamin D >> (brauchen wir um Calcium im Körper einzulagern) und die Gallensäure, die bei der Fettverdauung eine wichtige Rolle spielt. Und das wichtigste: es bildet einen wichtigen Baustein für die Stabilität unserer Zellwände. Ohne Cholesterin würden wir quasi davon fließen. Unser Körper würde sich angesichts dieser wichtigen Substanz niemals darauf verlassen, dass er Cholesterin über die Nahrung bekommt. Er produziert das meiste davon nämlich selbst. Daher gilt auch der Umkehrschluss: das Nahrungscholesterin (z.B. aus dem Ei oder aus der Butter) hat nur wenig Einfluss auf die Blutfettwerte.

Allerdings gilt: je fetter ich esse (hier geht es vor allem um die sog. gesättigten Fettsäuren aus Fleisch, Wurst und fetten Milchprodukten), desto mehr Gallensäure und damit Cholesterin produziert der Körper. Indem ich diese Fette einspare, kann ich meinen Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Also doch die Margarine? Nein: erstens ist die Menge Butter, die ein Normalsterblicher konsumiert nicht riesig, zweites stecken in der Margarine die bösen Transfettsäuren und zwar in Form von gehärtetem Fett. Man nennt diese Fette auch Killerfette, weil sie mitverantwortlich für jede Menge Erkrankungen sind. Auch Krebserkrankungen werden zunehmend damit in Verbindung gebracht. Die Lebensmittelhersteller haben inzwischen reagiert und fügen der schlechten Margarine nachträglich gute Fette, wie z.B. die Omega-3 Fettsäuren bei. Omega-3 hilft nämlich ebenfalls den Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen. Ich nehme es allerdings lieber über Fisch, Rapsöl oder Walnüsse auf. Schmeckt besser und ist gesünder als Fabrikware. Eine effektive Senkung erreicht man über Ballaststoffe, wie z.B. Haferkleie, aber auch Äpfel oder Birnen. (Geheimtipp sind Artischocken). Sie helfen dabei überschüssiges Cholesterin zu entsorgen und auszuscheiden.

Übrigens: neben dem „schlechten“ LDL-Cholesterin, das sich an den Gefässwänden ablagern kann, gibt es das „gute“ HDL Cholesterin. Dieses übernimmt eine Art Putzfunktion und schützt die Blutgefässe für Ablagerungen. Mein HDL-Spiegel sollte also möglichst hoch sein. Hier kommt man allerdings mit der Ernährung nicht sehr weit. Einzig allein moderater Ausdauersport hilft den HDL Spiegel zu erhöhen. Grund genug sich noch heute aufs Rad zu schwingen. 🙂

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