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Jetzt bin ich schon fortgeschritten. Nach den ersten Geh- bzw. Pflückversuchen im letzten Jahr möchte ich mein Wissen über die Wildkräuter verfeinern. Dazu veranstalte ich einen Wildkräuter-Kochkurs in unserem Restaurant pure in Mondsee. Mit dabei sind die erfahrenen Kräuterpädagoginnen Johanna Staudinger, Helga Ennemoser und weitere 7 wissbegierige Teilnehmer. Auch Triangelwirt Franz Gensbichler ist mit von der Partie. Wildkräuter sollen in Zukunft verstärkt auf der Speisekarte des Kultrestaurants in Salzburg stehen.

Das Wetter ist durchwachsen. Nieselregen. Macht nichts. Rein in die Wanderstiefel und die Regenjacke. Bewaffnet mit Korb und Plastiksackerl (ja, darin sollte man Kräuter nach dem Pflücken reingeben, damit sie nicht gleich welk werden!) und raus in den Wald.

Wir lernen Bärlauch exakt von der giftigen Herbstzeitlose zu unterscheiden, wie man beim Neunblättrigen Zwergwurz am besten an die Wurzel kommt, die so lecker nach Kren schmeckt. Wir sammeln Scharbockskraut, Himmelsschlüssel und Buchenkeimlinge (toll zum Naschen!). Dann noch Löwenzahn (o.k. den kennt man schon, doch schon gewusst, dass man auch die ungeöffneten Blütenknollen essen kann?) und Bitteres Schaumkraut, das die meisten mit Brunnenkresse verwechseln.

Langsam wird uns kalt und der Hunger macht sich bemerkbar. Zurück in der pure Küche kann es mit dem Kochkurs losgehen. Helga erklärt noch mal die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale einiger Kräuter, während wir mit Bärlauchcreme und Wildkräuter-Aufstrich den größten Hunger stillen.

Das Menü, das wir heute kochen sollen klingt verlockend. Karottensuppe mit Giersch und der „falschen“ Brunnenkresse, dann Wildkräutersalat mit einem Dressing aus selbstgemachtem Holler-Essig. Als Hauptgang  Bärlauchnudeln mit Lachs und zum Abschluss eine Tannenwipfel-Zabaione mit gezuckerten Blüten.

Los geht’s. Die Aufgaben sind schnell verteilt. Fotograf Günter versorgt uns mit einem Aperitif: Traubenkirschsirup mit Prosecco. Ich kümmere mich ganz gegen meine Gewohnheit um die Nachspeise. Vor allem das Verzuckern der Blüten ist eine Fleißaufgabe. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen und hält sich übrigens über mehrere Monate.

Nach einer guten Stunde sind wir fertig und dürfen uns an den – natürlich mit Naturmaterialien – gedeckten Tisch setzen.

Alle sind zufrieden. Es schmeckt nach Natur, Frische und bester Qualität. Jeder ist nun motiviert, die nächsten Wanderungen werden geplant. Günter, Alex und ich beschließen vor dem nächste Grillabend eine Kräuterwanderung einzuschieben. O.k., Alex und ich gehen, Günter kocht. Wir wollen ein Antipasti aus Bärlauch-Kapern ausprobieren. Und verschiedene Kräuter-Pestos, und natürlich wieder so einen leckeren Wildkräutersalat. „Spezialisiert Euch am Anfang auf die zwei, drei Kräutersorten, die Ihr jetzt gut kennt,“ schlägt Johanna vor. „Von Wanderung zu Wanderung könnt Ihr dann Euer Wissen verfeinern.“ Gut, machen wir. Hoffentlich kommt bald gutes Wetter.  Dann macht das Sammeln noch mehr Spaß.

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Piraten an die Front – und ich mittendrin

Mit Kindern zu arbeiten macht super viel Spaß. Mir zumindest. Ich freue mich z.B.  immer wieder, wenn ein Kochkurs für die Kids in unserem Restaurant zustande kommt. Den Kindern zu zeigen, wie viel Spaß das Kochen macht, wie aus frischen Lebensmittel die tollen Dinge entstehen, die es sonst im Supermarkt aus dem Packerl gibt. Was heißt zeigen: die Kids wollen natürlich alles selbst machen und tun das auch mit Begeisterung. Die Zeit ist reif dafür, denn fast wöchentlich liest man in der Zeitung den erschreckenden Fitness- und Ernährungszustand der österreichischen Kinder. Hier muss man was tun, denke ich mir. Daher biete ich unsere Kochkurse zum Selbstkostenpreis an oder zahle sogar selbst noch etwas dazu. Trotzdem scheint das Interesse und Engagement der Eltern hier nur begrenzt zu sein. Egal, ob es um Vorträge über Kinderlebensmittel geht oder um die lustigen Kochkurse. Einfach zu füllen sind diese Veranstaltungen wahrlich nicht. Jeder findet das Engagement für den Nachwuchs zwar toll, aber so richtig in Aktion kommen die wenigsten. Schade, finde ich, denn die Kinder hätten richtig viel Spaß. Davon konnte ich mich erst letzten Freitag wieder überzeugen. Piratenparty war angesagt. Meine Partnerin – Kochlehrerin Michaela Muhr – ließ von den jungen Seeräubern die Messer wetzen, die Löffel schwingen und die Pfannen heiß werden. Heraus kamen gefüllte Piratenschiffe aus Paprika, Seeräuber-Burger, selbstgemachte Rosmarin-Wedges und mit Goldtalern gefüllte Muffins. Die Kids selbst waren hellauf begeistert und hatten – wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist – jede Menge Spaß.

Nächster Kochkurs für Kinder:

Der nächste Kochkurs steht ganz unter dem Motto Weihnachtsbäckerei und findet am 11.11.11 um 14 Uhr im pure Restaurant in Mondsee statt. Anmelden kann man sich unter 0(5) 06 09. Ich gebe die Hoffnung schließlich nicht auf 🙂

Probekochen für's PURE Restaurant

Probekochen für’s PURE Restaurant

Die Herausforderung ist groß. Eine Speisekarte entwickeln, die ganz ohne Geschmacksverstärker und unliebsamen Zusatzstoffe auskommt. Was für die Hausfrau daheim ein Kinderspiel ist, stellt sich an vorderster gastronomischer Front als gar nicht so einfach heraus. Schließlich soll der Gast ja auch schnell bedient werden, das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Auge behalten werden und richtig gut schmecken soll es auch. Dazu treffen wir uns bei Gerald Kienesberger in der Großküche im Schloß Mondsee. Denn in der zukünftigen PURE Küche regiert derzeit noch der Bautrupp. Weiterlesen