Während unserer Zen-Meditations-Seminare essen wir in der Regel in Schweigen. Also nix reden. Gar nix. Auch nicht „Gib mir mal das Salz“ oder so. Was am Anfang extrem befremdlich auf mich gewirkt hat, weiß ich inzwischen hoch zu schätzen. Der Punkt ist, es ist verdammt angenehm einfach mal nichts reden zu MÜSSEN. Kein Smalltalk, kein Bla bla und schon gleich gar keine problembehafteten Gespräche.
Was bringt Essen in Schweigen?
Auf unser Essverhalten hat Essen in Schweigen ziemlich positive Auswirkungen:
- Man isst automatisch langsamer. Warum, weiß ich eigentlich nicht ganz genau. Entweder weil man sich als Schnellesser schneller ertappt fühlt oder weil man jetzt erst merkt, dass man ein Schnellesser ist.
- Dadurch kaut man besser, was massive Auswirkungen auf die Verdauung hat.
- Man isst bewusster und nimmt Geschmäcker besser wahr. Und stellt sich damit viel eher die Frage: Mag ich das überhaupt? Schmeckt mir das? Was esse ich da überhaupt?
- Durch das langsame Essen stellt sich schneller das Sättigungsgefühl ein. Wenn man jetzt nicht in die Falle tappt einfach nur deshalb mehr zu essen, weil man sonst viel früher fertig wäre als die anderen, dann hat man dadurch die Essensmenge sehr gut im Griff.
Also jede Menge Vorteile. Warum macht man es dann nicht öfter? Na ja, weil essen eben auch ein sozialer Akt ist und ein gutes Gespräch bei einem guten Essen schließlich auch etwas sehr Entspannendes haben kann.
Ausprobieren lohnt sich
Trotzdem möchte ich jeden einmal dazu ermutigen es auszuprobieren. Und mit Essen in Schweigen meine ich nicht, dass man nebenbei fernsieht, WhatsApp Nachrichten checkt oder ganz traditionell Zeitung liest. Es geht viel mehr um „Nur essen“ wie wir im Zen zu sagen pflegen.
Probiert es doch mal aus. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!