Mit Shopper zu Schranne

Als ich mir vor einem guten Jahr einen Shopper (quasi ein Einkaufswagerl) im Internet bestellt habe, konnte mein Mann Christian eher müde lächeln. Meinem Vorsatz von nun an zur Schrannenbesucherin zu werden gab er eine Realisierungschance von unter 10%.  Der Shopper (natürlich musste es die Deluxe-Variante sein: extra leicht zu rangieren und mit eingebautem Kühlfach….) erinnerte mich sofort an die Zeit der endlosen Spaziergänge mit Kinderwagen. Mein neuer Begleiter lässt sich genauso einfach mit einer Hand bedienen, wie mein bugaboo (damals noch der letzte Schrei, heute eher schon ein Must-Have der Neo-Mamis….).

 Ein Jahr später ziehe ich Fazit.

Ja, ich bin tatsächlich zur regelmäßigen Schrannengeherin geworden. Außer bei extrem schlechtem Wetter betrete ich jeden Donnerstag kurz vor 8 Uhr das Marktgelände in Salzburg. Ursprünglich wäre auch mein Freund Günter mit von der Partie gewesen, doch dem war 8 Uhr zu früh. Lediglich für eine Fotostrecke für unser Magazin vitaxpress kämpfte er sich tapfer aus dem Bett. Seit die Kids in der Schule sind, schaffe ich es sogar noch ein bisschen früher. Das ist echt enorm wichtig. Erstens kann man vor 9 Uhr noch gut und gratis parken, zweitens steht  noch nicht halb Salzburg am Lieblingsstand und drittens sind die guten Sachen spätestens um 10 Uhr tatsächlich schon weg.

Inzwischen dauert meine Schrannenrunde nicht länger als eine Stunde, das ist o.k.. Meine Favoriten habe ich natürlich längst gefunden. Dazu zählt ein Brotstand mit dem besten Nussbrot dieser Welt, ein Türke mit sensationellen selbstgemachten Aufstrichen oder auch Hertas Pralinenstand. Herta kenn ich schon ganz lang und ich glaube sie ist mein größter Fan. Sie sieht mich immer schon von weitem und steckt mit ihrer guten Laune an. Herta produziert gesunde Pralinen, also mit Trockenfrüchten, Haferflocken, dunkler Schoko und so. Natürlich ganz auf meiner pure life Linie, weil sie ohne Zucker und Zusatzstoffe auskommt.  Wenn schon ein Müsliriegel, dann so einer.

Auf der Schranne ist die Welt noch in Ordnung

Das schönste an der Schranne ist, dass man immer weiß wo man ist und wann man ist. Klingt komisch, aber seien wir doch mal ehrlich. Wer heute in den Supermarkt geht, weiß doch gar nicht mehr welche Jahreszeit ist. Immer gibt es alles, egal ob Erdbeeren, Wild oder Schwammerl. Die Schranne ist total saisonal. Wer eine Woche zu spät kommt, kriegt halt einfach keine Marillen oder keinen Spargel mehr. Und die Schranne ist regional (zumindest vorwiegend). Wer die Schrannenstandl studiert, weiß wo sein Essen herkommt und bekommt ein Gespür für Regionales und Saisonales.  Die Leute sind immer die Gleichen. Inzwischen kenne ich schon einen Großteil der Gesichter der Marktleute und mit dem ein oder anderen hat man schon eine kleine Beziehung aufgebaut. Das tut gut in Zeiten der Globalisierung und Automatisierung. Hier hat man wirklich das Gefühl die Welt ist noch in Ordnung. Hier denkt man weder an Schweinepest oder Vogelgrippe, an Schummelschinken, Analogkäse oder falsche Etiketten. Ob denn auch alles so stimmt, sei dahingestellt. Bestimmt gibt’s auch hier das ein oder andere schwarze Schaf. Will ich vielleicht auch gar nicht wissen. Lieber genieße ich ein Stückerl Käse, eine Erdbeere oder eine der gesunden Praline. Das hebt die gute Laune und davon kann man schließlich nie genug haben.

Noch ein Buchtipp:

Radio Salzburg Moderatorin Elfi Geiblinger hat einen Schrannekochbuch geschrieben. Die Fotos sind von meinem Freund Günter. Ein MUSS für alle Salzburger.

Elfi Geiblinger: Das Schrannenkochbuch, Verlag Anton Pustet >>

SIEHE AUCH:

Meine Tipps für einen gelungenen Schrannenbesuch! >>

 

 

Was macht ein Ernährungscoach an Halloween?

Einmal im Jahr kaufe ich Süßes. Den Rest des Jahres verbringe ich damit unseren Haushalt gegen Angriffe von Mars, Snickers & Co. zu verteidigen. Klappt nicht immer, aber ich bin redlich bemüht. Aber an Halloween ist alles anders. Da erwacht mein Faible für stil-echte Parties und Verkleidungen.  Da soll dann schon alles den Erwartungen entsprechen, wenn die Kids klingeln und mich vor die Wahl des Süßen oder Sauren stellen. Und nein, es gibt bei mir dann KEINE Müslikekse und auch keine Bitterschokolade. Es gibt alles was Gott und alle Kollegen aus der Gesundheitsbranche verboten haben. Aber ich bin auch froh, wenn am Ende des Abends alles wieder draußen ist und ich meine Bastion wieder zuckerfrei halten kann.

Diesmal war es bei meinen eigenen Kids erstmalig soweit und sie durften losziehen. In Begleitung meiner Freundin Doris ihres Zeichens ein bekennender Sweetie-Junkie.

In der Zwischenzeit machten sich ihr Freund Günter und ich an das Halloween-Menü. Natürlich alles schwarz: Rahmsuppe vom schwarzen Rettich mit schwarzem Trüffel und schwarzes Sepia-Risotto mit Meeresfrüchten.

(Meine Perücke machte mir zwar beim Kochen zu schaffen, aber ich schaffte es trotzdem meine Verkleidung einigermaßen up to date zu halten um sofort einsatzbereit zu sein, wenn es an der Tür wieder klingelt.)

Nach zwei Stunden machten unsere Liebsten einen kurzen Zwischenstopp um „mal abzuladen“. Wie was? Abladen?? Sie seien gleich wieder da. Sie würden nur noch mal zum (finanzkräftigen) Nachbarn reinschaun. Da könnte noch was gehen, meinten sie.

Inzwischen gesellte sich ein weiterer Papi zu uns in der Hoffnung seinen Sohnemann mit nach Hause zu nehmen. Nur der kam nicht. Nach einer weiteren Stunde (und einigen gemütlichen Gläsern Wein) riefen wir unsere Truppe an. Sie wären grad mal noch bei einer Party. Aha.

Kurz und gut, nach einer Viertelstunde war es dann soweit und die Schätze wurden im Vorhaus gesichtet. Uuaaaahhhhh!!! (Das war mein Halloween-Grusel-Horror Schrei). Keine Monstermaske kann eine so nachhaltige Wirkung bei mir hinterlassen wie ein 1 mal 1 Meter bunter Süßigkeitenberg, dessen Vernichtung sofort in Angriff genommen wird. Ruhig bleiben, heißt jetzt die Devise. Vielleicht kommen ja heute Nacht noch gaaanz viele Kinder.

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Vier wissenshungrige Redakteure sitzen um mich herum und dürfen mich mit allen Fragen löchern, die ihnen zu mir, meiner Arbeit und meinem Leben einfallen. Ich bin beim 20. Österreichischen Journalisten-Kolleg. Hier werden Journalisten in Österreich berufsbegleitend ausgebildet. Das Journalisten-Kolleg ist eine Initiative des Kuratoriums für Journalistenausbildung. Im letzten Ausbildungsmodul müssen die Jung-Journalisten eine Persönlichkeit aus Wirtschaft, Politik, Sport, Religion und Kultur interviewen und ein Portrait erstellen. In diesem Jahr wurde ich eingeladen den jungen Redakteuren Rede und Antwort zu stehen.

http://creditnoproblems.com/post/how-to-restore-your-credit-2e.html

 

Ich muss gestehen, dass meine eigene Vorbereitung wohl nicht gereicht hätte, um positiv abzuschließen. 😉 Denn als ich mir die fertigen Portraits angehört haben, musste ich feststellen, dass mein zuvor versandter Lebenslauf auch nicht mehr ganz aktuell war… So gehören zu den vita clubs inzwischen vier Standorte und unsere Gruppe ist seitdem auch gehörig gewachsen. Aber egal. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Hört doch einfach mal rein in das Portrait von Thomas Perner über mich!

Hannes Perner: Portrait von Conny Hörl

Es klingt lustig, wenn man sich selbst über sich selbst sprechen hört. Auch für mich ist das eine tolle Erfahrung gewesen. Denn meistens spreche ich schließlich über Ernährungsfakts und überhaupt: wer will sich den selbst schon gern im Fernsehen ansehen oder im Radio anhören???  Schließlich klingt die eigene Stimme IMMER blöd, oder? Deshalb hat es auch fast zwei Wochen gedauert, bis ich die Audio-Datei endlich angeklickt habe. Aber nach dem vierten Portrait war es dann auch gar nicht mehr so schlimm…

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Wir schreiben den 1.Mai. Grill-Opening im Hause Hörl. Ich, voll motiviert, starte in der Früh raus in Wald und Wiese zum Wildkräuter-Sammeln. Die Kinder müssen mit, ein bisschen Naturkunde-Unterricht kann auch nicht schaden.

Die Ausbeute war super: Spitzwegerich, Wiesenschaumkraut, Löwenzahn, Taubnessel, Frauenmantel, Giersch, Knoblauchrauke und Gundelrebe wandern in mein Sackerl. Heute wird mal biologisch wertvoll, nachhaltig und gesund gegrillt. Jawoll. Nein, nicht irgendein Salat aus dem Plastiksackerl, sondern ein selbstgepflückter  Wildkräutersalat steht auf dem Programm.

Etwas mühsam gestaltete sich das Sortieren der Kräuter zu Hause. Daher mein Tipp: wer schon beim Pflücken genau drauf schaut, keine Grashalme mitzupflücken und sich seiner Pflückergebnisse total sicher ist und obendrein noch „sauber“ abpflückt, der spart hinterher ordentlich Zeit. Der Einsatz meiner Errungenschaften war dafür vielseitig:

Meine 3 Experimente:

Der Wildkräutersalat
Um die Bitterstoffe etwas abzumildern, gebe ich in das Dressing einen Schuss Hollersaft. Apfelsaft würde sicher auch gehen, zumal ich den Salat mit Äpfel und Walnüssen verfeinere. Ein bisschen Pflücksalat kommt dann doch noch dazu (zwecks der Menge…)
Glück gehabt, der Salat kommt gut an (trotz einiger zweifelnder Blicke hinsichtlich der vielen Blumen im Salat…)

Wildkräuter-Pesto
mit Olivenöl, Knoblauch und Sonnenblumenkernen. Damit mariniere ich die Regenbogenforelle und das Gemüse und gebe den Rest als Sauce auf den Tisch.

Wildkräuter-Sauerrahm-Soße
Auch hier verwende ich wieder das Pesto und gebe noch ein paar Kräuter pur hinzu. Lecker und super schnell, wenn man das Pesto (das sich schließlich ja auch in größeren Mengen vorproduzieren lässt) gleich dafür verwendet.
O.k., ich gebe zu, der Aufwand war etwas höher als bei einer „normalen“ Grillerei. Dafür super gesund, lecker und Spaß hat es auch noch gemacht. Nachmachen erlaubt!

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