O.k. ich geb’s zu: ich bin grad auf Urlaub. Mit meinen Verwandten, Familienausflug sozusagen. Situation gestern Morgen am Frühstückstisch: „Puh, so viele Sachen… Also normalerweise esse ich ja kaum etwas in der Früh…. Du, kannst Du mir mal die Schokosoße für’s Pancake rübergeben? Und so ein Croissant muss ich auch noch probieren…“ Ich: Schweigen. Zugegeben es ist eine Berufskrankheit, dass man in diesen Situationen gern seinen Senf dazu gibt, aber ich reiße mich zusammen, lade mir meinen Früchteteller auf (hier sehr lecker…) und bestelle mir zwei Eier.

Ein paar Stunden später. Ich bestehe auf ein leichtes Mittagessen, da mein Blutzucker sonst in den Keller wandert und spätestens am Nachmittag die Heißhungerattacke droht. „Also normalerweise essen wir ja nichts zu Mittag, aber etwas Kleines können wir ja bestellen…“ heißt es. Gut, ich nehme einen Palmherzensalat (politisch leider völlig unkorrekt, wie ich inzwischen weiß. Ich versprech’s das war mein letzter…). Die anderen bestellen Caesar’s Salad. Auch gut. Der Unterschied: auch das leckere Baguette schmeckt den anderen dazu gut (ungeachtet der Tatsache, dass im Salat ja sowieso schon Croutons drin sind…)

Wieder ein paar Stunden später. „Duuuu, ich wollte Dich mal was fragen. Wegen meinem Gewicht und so. Also wir sind ja wirklich total aktiv, aber trotzdem habe ich immer wieder Probleme mit der Figur. Kannst Du mir mal paar Übungen zeigen?“ Ich: wieder Schweigen. Zumindest kurz. Dann erzähle ich etwas über die Notwendigkeit von Kraft- UND Ausdauertraining und zeige wie man einen Dipp (nein, das ist in dem Fall keine Soße, sondern eine Übung für die Arme) effektiv ausführt. Soll ich anfangen über die Ernährung zu reden. Nein, nicht jetzt. Es ist doch Urlaub…

Doch jetzt muss es raus. Leute, ganz ehrlich. Es gibt nahezu keine Situation bei der es nicht möglich ist, Genuss und Gesundheit auf einen Nenner zu bringen. Schon gleich gar nicht im Urlaub im Süden. Nirgendwo sonst bekommt man frischere und wohlschmeckendere Früchte serviert (die nicht schon Tausende Kilometer im Fruchtfleisch haben und damit auch für Umweltbewusste bedenkenlos zu genießen sind). Nirgendwo sonst hat sich der Fisch zwei Stunden vorher noch im Wasser vergnügt und wird noch dazu auf leichte Art zubereitet. Sogar Gemüse und Salat schmecken besser als daheim. Dafür lasse ich mir den „Kalorienplatz“ nicht von nutzlosem Weißbrot und Nutella wegnehmen. Ich bin ziemlich sicher, dass sich dieser Urlaub figurtechnisch sogar positiv auswirken wird. (Außer der ein oder andere Cocktail macht  mir einen Strich durch die Rechnung…).

Also noch mal mein Tipp für alle:

  • Schlank wird man nur, indem man regelmäßig etwas isst. Nicht zu oft, drei Mahlzeiten am Tag genügen.
  • Es kommt nicht darauf an wie viel man isst, sondern was und wann man isst.
  • Man muss nicht immer das volle Programm fahren. Wer sich a la Epikur (das war der genussorientierte Philosoph) seine Highlights setzt und diese bewusst genießt, der hat mehr vom Leben.
  • Heute ist das bessere Morgen. Fast jede Mahlzeit eignet sich zu Schlankschlemmen. Warum nicht gleich damit anfangen? Auch, oder gerade weil Urlaub ist.

Übrigens: ich mag meine Verwandtschaft sehr und wir haben viel Spaß. Und morgen gehen wir sogar gemeinsam in den Fitnessraum… 😉

Endspurt. Nur noch wenige Stunden bis zum nächsten Schlemmermarathon. Nachdem wir in der Fastenzeit endlich den letzten Weihnachtsspeck losgeworden sind (wirklich??), geht es in die nächste Runde: Osterkitz, Osterschinken, Osterpinzen, Osterstriezel, Osterlamm und natürlich Ostereier ohne Ende: aus Schoko, aus Nougat oder ganz natur… schlicht und einfach ein Angriff auf die Figur. Ganz so schlimm wie zu Weihnachten ist es zwar nicht, dazu ist die Osterzeit zu überschaubar. Trotzdem: ein paar Tipps, wie man ohne größeres Gewichtschaos durch die nächsten Tage kommt, schaden nie:

Die richtige Einstellung macht’s
Muss man wirklich „alles“ mitnehmen, ohne genügt es für den ungetrübten Osterspaß sich ein paar Highlights zu setzen? Überlegt Euch, was Euch besonders wichtig ist und genießt diese kleinen Sünden bewusst. Dafür bei anderen Dingen Abstriche machen. Wer sich ein paar Schokoeier gönnt, lässt dafür das Milchbrot mit Butter weg. Insgesamt gilt das Motto: das Beste aus der Situation machen.

Beilagen bewusst auswählen
Wer zum Osterkitz konsequent bei einer Gemüsebeilage (z.B. Fisolen oder Zuckerschoten) bleibt, kann sich entspannt zurücklegen und das zarte Fleisch genießen. Der Figurkiller Kartoffelgratin bleibt dafür auf dem Teller (noch besser: in der Küche oder auf dem Teller des Tischnachbarn).
Gleiches gilt natürlich für den Genuss von Osterschinken, o.ä.

Eierpecken erlaubt
Grünes Licht für’s Ei (siehe hierzu auch den letzten Artikel). Wer nicht gerade ein unzerstörbares Kampfei ins Rennen geschickt hat, sieht sich allerdings am Ende des Tages mit einer mehr oder weniger großen Anzahl an halbzerstörten und damit zu verzehrenden Eiern konfrontiert. Kurzfristig auch kein Problem. In der nächsten Woche sollten Eier aber vom Speiseplan für ein paar Tage gestrichen werden. Tipp: immer etwas grünes dazu essen (z.B. Kresse, etc.)

Übersäuerung vorbeugen
Übersäuerung entsteht oft durch zu viel Eiweiß. Wem es nach den Osterfeiertagen sauer aufstößt, sollte eine Basenkur in Erwägung ziehen. Viel Obst und Gemüse, viel stilles (!) Mineralwasser und eine Basenmineralmischung hilft schon im Vorfeld.

Dunkle Schokohasen gewinnen das Rennen
Kein großes Geheimnis mehr: wer 70% Schokolade bevorzugt ist eindeutig im Figur- und Gesundheitsvorteil. Inzwischen gibt’s die auch als Hasen und Eier. Praktisch.

Hinterher: Entschlacken ist angesagt
Wenn die Waage trotz aller Tricks ein Kilo mehr anzeigt, hilft nach den Feiertagen ein Entschlackungstag. Den ganzen Tag nur Obst und Gemüse fettlos zubereitet. Auch die berühmte Kohlsuppe leistet jetzt wertvolle Dienste.

Viel Spaß und frohe Ostern!

So langsam werden die Tage ja wieder länger. Es wird auch allerhöchste Zeit, denn in der Regel befindet sich unser Serotoninspiegel jetzt schon lang im Keller. Serotin ist das sogenannte „Gute-Laune-Hormon“. Es macht uns ausgeglichen und zufrieden. Depressiv veranlagte Personen leiden oft unter einem Serotoninmangel. Unser Körper kann das Serotonin selbst bilden. Allerdings benötigt er dazu Sonnenlicht. Daher sinkt unsere Laune in den Wintermonaten auf einen Tiefpunkt.

Hergestellt wird das Gute-Laune Hormon aus einer Aminosäure (das ist ein Eiweißbaustoff), namens Tryptophan. Wir finden es vor allem in Ei- und Milchprodukten. Angeblich funktioniert die Tryptophanaufnahme im Gehirn besonders gut bei Molkeeiweiß. Besonders gut sind auch Cashewnüsse. Hier ist richtig viel von dieser essentiellen Aminosäure drin.

Es kommt also auf die richtige Eiweißversorgung an. Strenge Vegetarier (Veganer), die nicht peinlich genau auf ihre Eiweißversorgung achten, haben oft ein Stimmungsproblem. Denn ohne die wichtigen Aminosäuren keine Glückshormone.

Schokolade macht auch glücklich, sagt man. Stimmt, aber nur bedingt. Neben Tryptophan finden wir in Kakao noch andere stimmungsaufhellende Substanzen, wie z.B. Koffein. Der Zucker in der Schokolade erleichtert darüberhinaus die Aufnahme von den glücklichmachenden Substanzen. Doch genau hier liegt die Gefahr. Schoki hat eben auch viel Zucker, viel Fett und damit jede Menge Kalorien. So können sich die Glücksgefühle beim Blick auf die Waage schnell mal wieder in Luft auflösen.  Am besten man schlemmt sich mit Schokolade mit hohem Kakaoanteil (70% oder mehr) glücklich.

Noch besser: man kombiniert ein fettarmes Milchprodukt, z.B. Frischkäse mit einer hochwertigen Kohlenhydratquelle, z.B. Vollkornbrot.  Ein optimales Frühstück für einen gut gelaunten Tag!

Weitere Glücklichmacher sind: Erdbeeren, Bananen (Achtung: Kohlenhydratbombe, nur nach intensivem Sport zu empfehlen!), Avocado, Papaya, Shrimps, fettarmes  Geflügel, …
Auch viele Gewürze heben die Stimmung: Zimt, Nelken, Koriander, Ingwer, Chili, Thymian, Rosmarin, …

Außerdem gut für die Serotoninproduktion: Ausdauersportarten wie Laufen (man spricht auch vom Runner’s High) und Sonnenlicht. Zur Not tut’s auch die künstliche Sonne (Achtung: nur wohl dosiert bringt’s einen Erfolg !)

Jetzt geht’s wieder los. Jetzt wird gefastet. Mit Saft, Suppe oder einmal ohne alles. Die Motivation ist hoch. Die gesellschaftliche Akzeptanz könnte nie besser sein als jetzt. Bleibt nur noch die Frage: macht Fasten eigentlich schlank? Insider wissen: eine Woche Fasten bedeutet mittelfristig ein Kilo MEHR auf der Waage! Wie, das kann doch nicht sein. Da strengt man sich an und hinterher soll das böse Erwachen kommen? Nun ja, nicht ganz. Es kommt darauf an WARUM Sie fasten wollen? Ursprünglich hat das Fasten ja etwas Religiöses bzw. Spirutuelles. Der Geist sollte geschult werden, die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung erhöht. Dies sind in der Regel auch die Hauptmotive vieler Fastenfans, ähnlich wir beim sog. „Runners‘ High“ kommt es auch beim Fasten zu Glücksgefühlen. Man fühlt sich seinem Körper überlegen, verspürt nach einigen Tagen keinen Hunger mehr und hat sogar das Gefühl „eigentlich gar nicht mehr essen zu müssen“. Es hat mit geistiger und körperlicher Reinigung zu tun. Nach dem Fastenbrechen werden Speisen besonders intensiv wahrgenommen und der Kick einer guten Mahlzeit ist unvergleichlich.

Das alles spricht für’s Fasten. Doch es sprechen auch einige Dinge dagegen. Vor allem, wenn die Fastenkur mehr als drei Tage andauert, wird es nämlich für den Körper brenzlig. Denn die Eiweißversorgung wird knapp. Eiweiß – genaugenommen die sog. acht essentiellen Aminosäuren brauchen wir nämlich zum Leben wie Luft und Wasser. Sie sind der Baustoff für jede Körperzelle. Kommt kein Eiweiß über die Nahrung rein, muss körpereigenes Eiweiß abgebaut werden. Nachdem unser Körper ein cleveres Kerlchen ist, holt er sich das Eiweiß dort, wo es am wenigsten benötigt wird – aus der Muskulatur. Weniger Muskeln bedeutet aber auch weniger Grundumsatz. Uns Körper schraubt also auf Sparflamme – und bleibt da auch erst einmal. Auch wenn später wieder Eiweiß nach kommt. Denn man kann ja nie wissen, wann die nächsten schlechten Zeiten anbrechen. Das Ergebnis kennt jeder, der schon mal einen Diät gemacht hat (statistisch übrigens jede zweite Frau in Österreich): der JO-JO EFFEKT. Das Gewicht schießt wieder schlagartig nach oben.

Meine Conclusio: Fasten ist zum Abnehmen keinesfalls geeignet, kann aber ein guter Einstieg in eine Ernährungsumstellung sein. Übrigens: auch wenn man in Länder mit fremdartigen Essen reist ( Denke an Durchfall & Co.) können ein paar Tage Fasten inkl. Darmentleerung im Vorfeld helfen, sich am Zielort schnell auf das neue Essen einzustellen.

Hier meine Tipps zum richtigen Fasten:

  • Wer seine Ernährung umstellen möchte, startet am besten mit ein, zwei oder maximal drei Entschlackungstagen (z.B. mit Gemüsebrühe).
  • Eine Darmentleerung (z.B. mit Bittersalz) hilft Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen. Außerdem gut gegen den Hunger in den ersten Tagen.
  • Wer eine längere Fastenkur machen möchte, sollte sich mental gut darauf vorbereiten. Passt es zeitlich? Habe ich genug Ruhe und Muße dafür? Lesen Sie sich in die Thematik ein, schließen Sie sich einer Fastengruppe an oder beziehen Sie einen Arzt mit ein. Wer die Luxusvariante bevorzugt geht gleich auf Fastenurlaub. Ist zwar oft genauso teuer wie ein Urlaub im 5-Sterne Hotel – aber man kann sich immerhin voll und ganz auf sich konzentrieren.
  • Prüfen Sie mehrere Fastenvarianten. Was passt zu Ihnen? So wird Saftfasten z.B. nicht von jedem vertragen. Fühlen Sie in sich hinein oder besprechen Sie die beste Variante mit Ihrem Arzt oder einer Ernährungsberaterin.
  • Für bestimmte Gruppen ist Fasten tabu: Schwangere, Stillende, Kinder oder ältere Personen sollten generell die Finger davon lassen. Auch bei vielen Erkrankungen kann Fasten sogar gefährlich sein. Im Zweifel immer mit dem Arzt absprechen.
  • Die wichtigste Zeit kommt nach dem Fasten. Das sog. Fastenbrechen, die ersten Mahlzeiten, die ersten zwei Wochen danach entscheiden darüber, ob Sie in die Jo-Jo-Falle tappen oder langfristig einen Bonus herausholen. Hier kann die Hilfe eines Ernährungscoaches sehr hilfreich sein.

Ich bin für „Fasten Light“: Nutzen Sie die Fastenzeit um ein bestimmtes Ernährungslaster endlich aus dem Weg zu räumen oder zumindest besser damit umzugehen. Ganz egal, ob Sie auf Süßes, auf Alkohol oder ein paar Wochen auf Fleisch verzichten. Ihr Körper wird sicher mit einem positiven Signal darauf antworten – vielleicht sogar indem er Sie um ein paar Kilo erleichtert ;-).