Beiträge

Wieder Sonntag. Aber diesmal lacht die Sonne. Es ist 10 Uhr. Ein perfekter Tag für einen 3-Stunden-Lauf. Ein perfekter Tag braucht eine perfekte Laufrunde. Und die habe ich heute gefunden. Allen Salzburger Läufern möchte ich sie nicht vorenthalten. Mein Start ist am Walserberg, unterhalb der Autobahnbrücke, Richtung Großgmain. Am Fuße des Untersbergs geht es jetzt über Wiesen und Wälder nach Fürstenbrunn (hier entdecke ich eine Lichtung mit soooo vielen Schneeglöckchen – gut, es sind genau genommen Frühlingsknotenblumen, aber das ist ja wohl wirklich eine unromantische Bezeichnung), weiter über das Gut Mayr Melnhof und Glanegg nach Grödig. Mit einem kleinen Schlenker über den Almkanal und einen Feldweg geht es nach St.Leonhard. Hier stoße ich auf die Königseeache und laufe am Ufer entlang bis Urstein. Wer die Runde noch ausdehnen will, läuft jetzt noch salzachaufwärts Richtung Kaltenhausen. Ich drehe nach 15 Minuten um, weil der Weg ziemlich zur Seite hängt (das mag mein Bein gar nicht…). Über einen Steg kann man die Salzachseite wechseln. Jetzt geht es Richtung Salzburg-Aigen. Wer will läuft am Glasenbach entlang bis zum Kreisverkehr Elsbethen und von dort zur Aigner Kirche. Nach knapp 3 Stunden erreiche ich mein Ziel – die heimische Badewanne. Oh yeah!

P.S. Einen kleinen Haken hat diese Runde natürlich. Man braucht einen netten Chauffeur, der einen in Wals absetzt. Am besten ist das der Gleiche, der später die Füße massiert ;-).

Sonntagmorgen. Schneeregen. Um 10 Uhr geht der Schnee komplett in Regen über. Jetzt schüttet es. Nicht dass ich nicht gern bei Regen laufen würde, im Gegenteil. Am liebsten laufe ich bei leicht nieselndem Wetter, ganz nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Danach fühlt man sich frisch und hat den Kopf noch freier als nach einem normalen Lauf. Aber heute schüttet es aus Kübeln und kalt ist es noch dazu. Doch es hilft nichts. Sonntag ist der einzige Tag an dem ein langer Lauf möglich ist. Rein in die Laufsachen. Immerhin habe ich mir vor zwei Tagen MEINE Marathonschuhe gekauft. Der sehr nette Verkäufer hatte mir spezielle Einlagen empfohlen und als nette Einkäuferin nehme ich solche Ratschläge gern an. Ein Fehler, denn beim Einlaufen der Schuhe zeigt sich nach 60 Minuten die erste Blase. Die Einlagen bleiben heute also daheim. Dank dieser tollen Blasenpflaster komme ich schmerzfrei über den 2 ½ Stunden-Lauf hinweg. Ich fühle mich zwar mindestens ein Kilo an Regenwasser schwerer, bin aber trotzdem froh mich überwunden zu haben. Außerdem war es gar nicht so schlimm. Nur ein bisschen einsam. Denn wirklich viele Leute habe ich heute nicht getroffen. Ein paar Hundebesitzer. Wobei man an solchen Tagen wahrlich keinen Hund vor die Tür jagen sollte.

Ich bin eine einsame Läuferin. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde. Im Gegenteil. Als Wassermann habe ich ein übertriebenes Unabhängigkeitsstreben. Ich schließe mich höchst selten Fahrgemeinschaften an und auch beim Laufen richte ich mich ungern nach anderen. Ist allein schon organisatorisch schwierig, finde ich. In der ganzen Vorbereitungszeit bin ich ein einziges Mal mit meinem Mann Christian gelaufen. Natürlich war das irgendwie nett, keine Frage. Aber allein zu laufen hat irgendetwas Mysthisches, vor allem wenn sonst keiner auf den Straßen und Wegen unterwegs ist. Der Kopf wird frei, man kann nachdenken über Gott und die Welt, über den nächsten Blogbeitrag oder über die Kleiderwahl für‘s Abendevent.

Nur mit dem Fotografieren stoße ich an meine Grenzen. Deswegen existieren auch kaum Laufbilder von mir. Diesmal habe ich zumindest das Handy mitgenommen. Ich wohne in Salzburg-Parsch und laufe gern die Salzach aufwärts Richtung Hallein. Auf der Ursteiner Brücke ist mein Selbstportrait entstanden. Danach ging’s über Anif, Grödig, Morzg über Hellbrunn zurück in die heimische Badewanne. Denn heute war’s dann doch wieder zapfig kalt…

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich 3 Stunden am Stück gelaufen. Puh, ich muss sagen, das spürt man schon irgendwie. Selbst das Immunsystem kämpft nun mehr als normal. Nicht zum ersten Mal bin ich froh, gut mit Vitalstoffen versorgt zu sein. Aminosäuren, viel Vitamin C und jede Menge andere Mikronährstoffe helfen mir beim Gesundbleiben und bei der wichtigen Regeneration. Apropos Regeneration. Die macht die zeitliche Trainingsplanung bei so einem Vorhaben wirklich nicht einfach. Gerade wenn man sportlich sonst noch ein bisschen Gas geben will, muss man die Trainingseinheiten wahrlich geschickt terminisieren. Job, Kinder und die frühe Dunkelheit im Wint

er machen die Sache nicht leichter. Nächstes Mal suche ich mir einen Herbst-Marathon aus. Jawohl! (Ich kann mir zwar heute nicht vorstellen, dass es ein nächstes Mal geben wird, aber im Sommer zu trainieren, ist wohl doch etwas einfacher..). Die Kälte empfinde ich übrigens als weniger problematisch. Ich bin inzwischen ein Meister des Lagenlooks und wäre ein perfekter Berater in Sachen Funktionsunterwäsche. Und lasst euch sagen: am wichtigsten ist das Hauberl auf dem Kopf! Ohne dem geht’s nicht – zumindest nicht bei mir.

zp8497586rq
zp8497586rq